Kolumne Lock-Buch Man gewöhnt sich an alles

Masken sind unsere neuen Alltagsbegleiter geworden. Zuerst Stoffmasken, die oft mit bunten Mustern bestückt waren. Inzwischen die meist weißen FFP2- oder blauen OP-Masken.

Wenn ich mich an den letzten Frühsommer zurückerinnere, als der Blick in die mit Masken halb verdeckten Gesichter noch ungewohnt war, ist es knapp ein Jahr später genau umgekehrt: Ein unbekanntes Gesicht ohne Maske zu sehen, fühlt sich seltsam, sogar gefährlich an. Nachdem Maske tragen zur Pflicht geworden ist, habe ich sogar ein paar Mal davon geträumt. Menschen, die ihre untere Gesichtshälfte nicht zum Schutz anderer bedeckt hatten, schienen ein gesellschaftlicher Albtraum zu sein. Aber heute hat sich mein Gehirn wohl an maskierte Menschen gewöhnt.