Kolumne Lock-Buch Ein Brief, der mich begeistert

Ein Brief kann während der Corona-Pandemie helfen, die Geduld nicht zu verlieren.

In der Kolumne Lock-Buch von Astrid Dörr geht es um Briefe
Foto: Robby Lorenz

Für einen kurzen Moment habe ich die Pandemie vergessen. Warum? Ich habe Post bekommen, von Künstlern. Ich bin normalerweise überhaupt nicht künstlerisch veranlagt, aber über diesen Brief freue ich mich jedes Jahr.

Es ist ein geschriebener Brief, nicht von Hand. Denn die Künstler haben keine Hände. Sie malen oder schreiben mit den Füßen oder dem Mund. Und seit ich vor vielen Jahren den Künstlern etwas gespendet habe, bekomme ich seither immer wieder Post. Und wissen Sie, was das Schöne daran ist? Es sind nicht nur die geschriebenen Zeilen, sondern die Karten mit Briefumschlägen und Lesezeichen, alles selbst gemalt.

Die Doppelkarten und Grußkarten aus der Frühjahrsserie erhalte ich, ob ich sie kaufe oder nicht. Es besteht keinerlei Verpflichtung. Und das finde ich so toll, dass ich die Karten für Grüße an Freunde oder für Geburtstage verwende.

Ich überweise nicht nur den Betrag, sondern gebe etwas mehr, weil ich die Geduld, Ausdauer und Hingabe dieser Menschen bewundere. Es fasziniert mich, wie diese Menschen ihre persönlichen Worte finden. Ich habe gar nicht damit gerechnet, umso schöner war diese Überraschung in einer Zeit, in der auch wir sehr viel Geduld und Ausdauer aufbringen müssen.

An dieser Stelle beschreiben die Mitarbeiter der SZ-Redaktion während des Lockdowns im täglichen Wechsel ihre ganz persönlichen Erlebnisse während dieser ungewöhnlichen Zeit.

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