Apropos Wenn aus Eintopf Currywurst wird

Also, wenn sich bei uns die Wolken verdichten, sagen wir, es zieht sich zu. Und wenn meine Freundin an Gewicht verlieren will, sagt sie, ich muss abnehmen. Dass das im Saarland nicht überall so heißt, hat jüngst ein Familienmitglied erfahren müssen.

Besuch in Saarhölzbach bringt neue Erkenntnisse
Foto: SZ/Robby Lorenz

In Saarhölzbach war es zunächst sonnig, als sich die ersten Wolken zeigten. Eine Freundin sagte dann: Es läuft zu. Wie zulaufen? Bei uns heißt es, es zieht sich zu. O.k., kann man noch nachvollziehen.

Ebenso bei der Diskussion um die Figur, erzählt die junge Frau, ich muss unbedingt abholen. Wen musst Du abholen? „Ich muss nicht jemanden abholen, sondern ich muss abholen.“ In dem Fall steht also abholen für abnehmen. Soweit so gut. Der Tag ging aber noch weiter und passend zum Abnehmen wollte die Gruppe nach der Fahrradtour noch etwas essen.

Bei der Planung hieß es ein paar Tage zuvor: es gibt Eintopf. O.k., dachte meine Tochter, habe ich lange nicht gegessen, warum nicht? Sie freute sich auf Erbseneintopf oder Linsensuppe. In der Schlange vor ihr sah sie plötzlich, dass die Bedienung auf den Eintopf Pommes macht. Komisch. Irgendwie passt das nicht zusammen, dachte sie. Vor allem Pommes auf Suppe? Je näher sie nach vorne kam, desto mehr wunderte sie sich, denn derjenige, der an der Reihe war, wurde auch noch gefragt: Rot oder weiß? Die Verwirrung war komplett, obwohl ihr  langsam aber sicher klar wurde, dass der Eintopf gar kein Eintopf ist. Und siehe da: der Eintopf nannte sich Currywursteintopf.

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