Apropos Kloster Wenn es nur noch still ist

Stillsitzen, Ruhe und Besinnlichkeit. Was in der Schule eine Qual war, wird für den gestressten Groß- und Kleinstädter ein zunehmend erstrebenswertes Ideal. Das Gefühl, rund um die Uhr über Smartphone und Co erreichbar sein zu müssen, führt dazu, dass immer mehr Menschen bewusst offline gehen.

Besuch im Kloster ist nicht für jeden etwas
Foto: SZ/Robby Lorenz

Die Auszeit kann dabei ganz unterschiedlich aussehen: Zu Hause bleiben, ausschlafen, den Garten genießen, das Telefon stumm schalten. Variante zwei: Wellness-Wochenende buchen. Verwöhnprogramm pur. Von Kopf bis Fuß Massage, Gesichtspeeling, Maniküre, Pediküre, Schwimmen, Sauna, gutes Essen, einfach mal die Seele baumeln lassen. Dazwischen höchstens eine kleine Runde im Park.

Und wiederum andere buchen eine ganze Woche im Kloster. Hoppla, denke ich, was ist das denn? Auf die Frage einer Mutter, deren Sohn sich in einem Kloster angemeldet hat, was ich davon halte? Also, ehrlich gesagt, ich würde Variante eins und zwei bevorzugen. Im Kloster – ohne zu sprechen – wer mich kennt, weiß, dass dies die Höchststrafe für mich bedeuten würde. Klar, meine Ruhe, nach der ich mich so oft sehne, hätte ich, aber eine ganze Woche? Ohne Handy, Fernsehen, Zeitung? Nur Beten, Schlafen, Yoga vielleicht, Essen. Zur inneren Einkehr gelangen. Weiß nicht. Ich hätte eher Angst, ob ich den Schock der Stille überhaupt aushalten würde.

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