Kolumne Apropos St. Martin und der „Fernseh-Feiertag“

Neulich im Kindergarten: „Mama, weißt du, bald kommt der Sankt Martin mit seinem Umzug an die Kita und der gibt uns Brezeln – und Bonbons!“ Berichtet der Dreijährige freudestrahlend. Stimmt, belehre ich: An St. Martin gibt es eine Zuckerbrezel.

Apropos Saarlouis: St. Martin verteilt Bonbons und Brezel
Foto: SZ/Robby Lorenz

„Und Bonbons!“, beharrt der Kleine. Sein Irrtum klärt sich auf: Aus dem „Brezel-Bon“ wurde in seiner Fantasie Brezel UND Bonbon. Und bei Umzug hat er sich wohl an die Fastnacht erinnert: Dass die mit Bonbons werfen, hat ihn schwer beeindruckt. Große Enttäuschung, und die Einsicht: „Da hab ich mich wohl verdacht.“ Tja, die kindliche Welt ist voller Missverständnisse und Mysterien. Manchmal erfinden Eltern auch selbst welche. Was wird er wohl sagen, wenn er eines Tages erfährt, dass Allerheiligen gar nicht der „Fernseh-Feiertag“ ist? Der Tag, an dem man ausnahmsweise zwei Folgen Sesamstraße gucken darf, zu Ehren des Heiligen Ti-Virius. Man muss ja nicht jeden Irrtum gleich entzaubern.

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