Kolumne Lock-Buch der SZ-Redaktion Saarlouis Einkaufserlebnisse der anderen Art
Die Redaktion Saarlouis der Saarbrücker Zeitung führt während des sogenannten leichten Lockdowns im täglichen Wechsel ein Tagebuch.
Die Pandemie bringt so manch’ seltsame Situation mit sich. Wie neulich, als ich mich ziemlich früh mit ziemlich vielen Damen um eine ziemlich leere Einkaufsmarkt-Schütte versammelt wiederfand. Trotz Masken war zu sehen: Alle standen unter Anspannung. Dieses Etwas, das wir erhaschen wollten, war offenbar ein knappes Gut, blickte man auf die Uhr und auf das rasch schrumpfende Häufchen vor uns.
Wie kommt man aber mit dem immer schon nötigen Respekt gegenüber anderen und dem nun neuerdings gebotenen Abstand zum Ziel? Fast kurios, wie wir da, mühsam Distanz haltend und maskiert, im Halbkreis auf unser Objekt der Begierde starrten und lauerten, wer wann den richtigen Moment findet, um taktvoll, aber zielstrebig zuzugreifen.
Hätte mir jemand vor einem Jahr gesagt, dass ich einmal mit einer Maske im Gesicht um, ja! schicke Masken mit anderen derart wetteifern würde, ich hätte ob dieser Absurdität laut gelacht. Und heute? Heute erfreue ich mich ganz ernsthaft an meiner mit Anstand und Abstand ergatterten Beute – lauter schöne Helferlein für diese besonders dunkle Jahreszeit . . .
An dieser Stelle führen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Redaktion Saarlouis der Saarbrücker Zeitung in den kommenden Wochen, während des bis Ende November anvisierten sogenannten leichten Lockdowns, im täglichen Wechsel ein Tagebuch – unsere Kolumne „Lock-Buch“. Sie beschreiben dort ihre ganz persönlichen Erfahrungen, Eindrücke und Gedanken zu dieser ungewöhnlichen Zeit.
