Stadtplanung Zwei Fachfrauen für die Soziale Stadt

Saarlouis · Theresa Groß und Viola Kirchner sind jetzt die so genannten Quartiersmanagerinnen für Roden und Fraulautern.

 Die Quartiersmanagerinnen Theresa Groß (rechts) und Viola Kirchner

Die Quartiersmanagerinnen Theresa Groß (rechts) und Viola Kirchner

Foto: Sascha Schmidt/Stadt Saarlouis

Sie gehören zwingend zum Konzept Soziale Stadt, und so haben sie ihre Arbeit aufgenommen: Viola Kirchner für Fraulautern und Theresa Groß für Roden. Sie sind, was offiziell Quartiersmanagerinnen heißt. Sie begleiten die ersten Schritte des auf bis zu 15 Jahre angelegten Prozess namens „Soziale Stadt“. Ziel ist, mit möglichst vielen Bürgerinnen und Bürgern Veränderungen in einem Stadtteil herbeizuführen, die das Leben, die Anmutung, die Strukturen nachhaltig verbessern. Stadtteil stimmt nicht ganz, es ist ein fest definierter großer Bereich der Stadtteile, und dieser Bereich wird Quartier genannt. Für Maßnahmen von Soziale Stadt gibt es viel Geld. Vorhaben werden zu je einem Drittel vom Bund, vom Land und von der Stadt bezahlt. In Dillingen entstand so zum Beispiel das Umfeld des Lokschuppens. Die Quartiersmanagerinnen sind für zunächst drei Jahre eingestellt, 26 Stunden pro Woche und finanziert ebenfalls nach der Drittel-Regelung.

Kirchner und Groß sind in der Stadtverwaltung Saarlouis in der Stabsstelle Sozialplanung/Soziale Stadt angesiedelt. „Das zeigt, wie hoch wir die Soziale Stadt bewerten“, sagt Bürgermeisterin Marion Jost. „Vor allem aber lassen sich auf dieser Ebene Entscheidungen schneller fällen.“ Je ein kleines Büro haben Kirchner und Groß im Rathaus bezogen.

Diese Seite der Schnittstelle von Bürgern zur Stadt ist damit schon mal eingerichtet, sagen die Beiden. Die andere Seite steht noch aus: zwei Quartierbüros in Roden und Fraulautern. Die beiden jungen Frauen haben einschlägige fachliche Vorbildung. Viola Kirchner, die aus Nalbach kommt, ist Diplom-Ingenieurin für Raum- und Umweltplanung. Sie hat unter anderem in Kaiserslautern studiert. In Frankfurt lernte sie Bürgerbeteiligung aus der Perspektive eines Architekturbüros kennen. Theresa Groß aus Humes hat einen Master in Stadt und Regionalentwicklung, studierte in Trier und Kaiserslautern. Bei der GIU arbeitete sie als Hilfwissenschaftliche Assistentin. Quartiersmanagement kennt sie auch aus dem Studium.

Wohl im Frühjahr werden Groß in Roden, zunächst im früheren Cap-Markt, und Kirchner in einem leer stehenden Ladenlokal in Fraulautern ihre Büros eröffnen. Erster Partner sind die Quartierskonferenzen. Sowohl in Roden als auch in Fraulautern haben sich die Gruppen zusammengefunden. Die beiden Managerinnen berichten von ihren ersten Eindrücken der Gremien als „sehr lebendig gestartet“. Groß und Kirchner wollen zunächst Netzwerkarbeit leisten, Interessen verbinden und miteinander ins Gespräch bringen. Dazu gehört aber auch, Projekte anzuschieben, die mehrere Bürger, etwa Nachbarn, anregen. Zum Beispiel neue Grünflächen.

Das Bundesprogramm Soziale Stadt soll Stadtteile aufwerten, die aus welchen Gründen auch immer in ihrer Entwicklung benachteiligt waren. Um das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren und nicht heute dies und morgen das zu verfolgen, haben Akteure aus den Stadtteilen, aus der Verwaltung und ein Planungsbüro Ist-Analysen erstellt und mögliche Maßnahmen festgeschrieben. Das Programm heißt ISEK, Integriertes Stadtentwicklungskonzept. Es wurde vom Saarlouiser Stadtrat bestätigt.

Kontakt: Viola Kirchner (für Fraulautrn), Tel. (06831) 443 677; viola.kirchner@saarlouis.de; Theresa Groß (für Roden), Tel (06831) 676; theresa.gross@saarlouis.de

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