Kirche und Pfarrei werden 140 Jahre alt

Den 140. Geburtstag ihrer Kirche und Pfarrei feiern die Katholiken von St. Marien Ensdorf mit einem Pfarrfest rund um das Gotteshaus am Samstag und Sonntag, 28. und 29. Juni.

Ensdorf. Schon um 1760 unternahmen die Ensdorfer Katholiken, die damals zur Pfarrei Lisdorf gehörten, erste Anstrengungen für den Bau einer eigenen Kirche im Ort. Da 700 bis 800 Ensdorfer an jedem Sonn- und Festtag per Pontonfähre über die Saar zum Besuch des Gottesdienstes in die Lisdorfer Kirche kamen, war das Gotteshaus zu klein geworden. Deshalb setzte sich der Lisdorfer Pastor Godehard Prinz für den Bau einer Kirche in Ensdorf ein.Im Winter war Ensdorf durch Hochwasser und Eisgang oft wochenlang ganz abgeschnitten und die Seelsorge unmöglich. Im Sommer mussten die Ensdorfer Gläubigen mit dem Kahn übergesetzt werden, da die Ponte wegen des niedrigen Wasserstandes nicht fahren konnte. Pastor Prinz hatte in einem Schreiben vom 16. Juli 1863 dem Wallerfanger Baumeister Franz Himpel die Gründe für den Bau einer Kirche in Ensdorf mitgeteilt. Schon drei Tage später, am 19. Juli 1863, wurde der Bauplatz für die Kirche erworben. Im September des gleichen Jahres wurde mit den Bauarbeiten begonnen.

Am 5. Mai 1864 war die Benediktion (Segnung) des Grundsteins, und vier Jahre später, am 5. Juli 1868, erfolgte die Konsekration (Weihe) der Kirche durch Bischof Matthias Eberhard. Die bisherige Filiale Ensdorf wurde am 23. Oktober 1868 zur Pfarrei, die neue Kirche zur Pfarrkirche erhoben. Erster Seelsorger war Pastor Karl Ernst Schrod. Um 1915 wurde unter Pastor Kreckler schon an eine Erweiterung des Gotteshauses gedacht, da die Zahl der Katholiken in Ensdorf auf über 4000 angewachsen war. Erweitert werden konnte die Kirche aber erst 1935.

Schwer beschädigt wurde das Gotteshaus im Zweiten Weltkrieg. Der Wiederaufbau begann 1948 unter Pastor Dr. Josef Goergen. Einen neuen Kreuzweg bekam die Kirche 1953, im gleichen Jahr konnten auch neue Glocken angeschafft werden. Ein großer Tag für die Pfarrei war der 15. August 1954: Die erste Prozession zog zum Hasenberg, wo der erste Spatenstich zum Bau einer Marienkapelle vorgenommen wurde. Am 15. August 1956 war die Einweihung der Kapelle. Ihr 100-jähriges Bestehen beging die Pfarrei am 2./3. Juli 1968. Der ehemalige Kaplan von Ensdorf, Gerd Bichler, wurde am 2. Februar 1969 als neuer Pfarrer eingeführt. Dem bisherigen Pastor Dr. Josef Goergen wurde am 28. Januar1971 die Leitung des katholischen Büros in Saarbrücken übertragen. Sein diamantenes Priesterjubiläum feierte er am 17. März 1991 in einem Dankgottesdienst in Ensdorf. Tiefe Trauer herrschte am 23. März 1995 in der Pfarrei: Prälat Professor Dr. Josef Goergen wurde auf dem Ensdorfer Friedhof zu Grabe getragen. Neun Jahre später trauerte die Pfarrei um Pastor Gerd Bichler, der am 10. Juni 2004 nach 35-jährigem segensreichem Wirken in Ensdorf starb. Sein Nachfolger wurde Pastor Friedhelm Müller.

Auf einen Blick

Sonntag, 29. Juni: Zehn Uhr Festhochamt unter Mitwirkung des Kirchenchors, Aufführung von Teilen der Domfestmesse von Klaus Fischbach; danach Frühschoppen mit dem Kirchenchor, dem Fanfarenzug und dem Musikverein; buntes Rahmenprogramm mit Tombola, Kinderunterhaltung und Darbietungen der TuS-Tanzmäuse, des Kneippvereins und des Kinderchors; 17 Uhr Kirchenführung; 19 Uhr Abendlob mit der Gesangsgruppe Kreuz & Quer; ganztägig in der Sakristei: Ausstellung "140 Jahre Pfarrei St. Marien Ensdorf". rk

Samstag, 28. Juni: 18 Uhr Eröffnung des Pfarr- und Jubiläumsfestes mit einem Familiengottesdienst; anschließend Dämmerschoppen, unter anderem mit Cocktailbar, Tombola und der Band "Grenzenlos".

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