Wetterbeschreibung für die nächsten Tage mit vier Buchstaben? "Brrr"! Pünktlich zum Jahresbeginn haben sich bereits vergangenen Freitag aus Norden deutliche kältere Luftmassen bei uns durchgesetzt; dazu gab es ein wenig Schnee-Geflöckel am Samstag und Sonntag. Die großräumige Luftzirkulation über Europa war schon im Dezember gestört, und sie bleibt es vorerst. Herrscht normalerweise im Winter tiefer Luftdruck über Island und hoher Luftdruck Richtung Azoren, so dass sich bei uns eine westliche Strömung mit milden Temperaturen einstellt, dominiert seit Mitte Dezember hoher Luftdruck über dem Nordatlantik, so dass sich über Skandinavien polare Kaltluft bis nach Mitteleuropa durchsetzen kann. In diese Arktisluft sind keine intensiven Niederschlagsfelder eingebettet. Allerdings sorgt die Kaltluft aller Wahrscheinlichkeit nach in der zweiten Wochenhälfte für die Bildung eines so genannten Genuatiefs über dem Golf von Genua. Dieses Tiefdruckgebiet zieht über die östlichen Alpen Richtung Polen und reichert die trocken-kalte Luft mit genügend Feuchtigkeit an, so dass sich vor allem in der Osthälfte Deutschlands kräftige Aufgleitschneefälle ausbreiten können. Die heißen so, weil die mildere und feuchte Mittelmeerluft auf die schwerere kalte Kontinentalluft aufgleitet und sich dadurch Wolken und Niederschläge bilden. Mit Glück erreichen die Fronten deutlich abgeschwächt Richtung Wochenende auch das Saarland und sorgen auf dem gefrorenen Boden rasch für eine weiße Verzückung. Wohl aber nicht ganz so viel wie auf der Ostseeinsel Fehmarn, wo am Sonntagvormittag mehr als 30 Zentimeter Schnee lagen. Im seriösen Vorhersagezeitfenster ist auch kein Ende der kalten Witterung bei uns in Sicht, so dass einige Experten schon von dem kühlsten Witterungsabschnitt seit Januar 1987 sprechen. Brrr!