Basketball „Ivan, der Schreckliche“ fühlt sich wohl

Saarlouis · Center Ivan Skrobo ist einer der Gründe, warum es bei den Saarlouiser Basketballern in dieser Saison viel besser läuft als vor einem Jahr. Nun stehen zwei Spitzenspiele in vier Tagen an.

 Ivan Skrobo steigt zum Korb hoch. Mit einem Schnitt von 16,4 Punkten pro Spiel ist der Center der zweitbeste Korbjäger der Saarlouiser.

Ivan Skrobo steigt zum Korb hoch. Mit einem Schnitt von 16,4 Punkten pro Spiel ist der Center der zweitbeste Korbjäger der Saarlouiser.

Foto: Ruppenthal

  Zwei links, zwei rechts. Ein Spieler jeweils unterm Korb, der andere beim Versuch, den Basketball durch die Reuse zu schicken: Training bei den Basketballern der Saarlouis Sunkings am Freitagmorgen in der Stadtgartenhalle. Feintuning beim Werfen steht an. Die Schweden Alan Bedirhanoglu und Samme Unger bilden ein Duo. Gegenüber spielen Ricky Easterling und der neue „große Mann“ des Regionalligisten: Ivan Skrobo, Center, 2,01 Meter groß, trainiert fleißig Freiwürfe: „Das ist eine meiner Schwächen“, verrät der 24-Jährige aus Bosnien-Herzegowina.

In seinen fünf Partien für den Überraschungs-Spitzenreiter der ersten Regionalliga zeigte Skrobo dagegen kaum Schwächen. Vielmehr ist er neben Rückkehrer Easterling und den anderen Neulingen Jack Tisdale und Unger einer der Gründe für den furiosen Start der „Sonnenkönige“: Mit im Schnitt 16,4 Punkten ist Skrobo zweitbester Werfer, holte dazu 9,2 Rebounds. Für die Gegner ist „Ivan, der Große“ somit gleichzeitig „Ivan, der Schreckliche“. „Die Statistiken sind gut. Ich bin froh mit den Leistungen, aber ich glaube, da geht noch mehr“, gibt er sich selbstbewusst. So wie es fast jeder ist beim Fast-Absteiger der vergangenen Saison, der diesen Samstag (19 Uhr, Stadtgartenhalle) im Topspiel gegen den Meister und Ligazweiten Panthers Schwenningen den sechsten Sieg im sechsten Spiel holen will.

Bis vor kurzem war Skrobos Laune gedämpfter: Der bosnische Kroate wechselte im Sommer 2016 aus der Heimat, wo er in der ersten und zweiten Liga spielte, zu den inzwischen wegen Finanznot ausgesperrten Westfalen Mustangs. In Rheda-Wiedenbrück, im kostspielig aus Legionären geformten Team, wurde er nicht glücklich: „Eine harte Zeit. Ich war das erste Jahr weg von Zuhause, und die Bedingungen für uns Spieler waren schlecht“, erzählt Skrobo. Über einen Zweitregionalligisten aus Bielefeld landete er schließlich in Saarlouis – was sich nicht nur sportlich gelohnt hat: „Hier haben die Leute Vertrauen zu mir, alle sind sehr aufgeschlossen. Wir sind in kurzer Zeit gute Freunde geworden“, sagt Skrobo.

Sein Lächeln deutet an, dass da was dran sein muss. Neben der Chance, erste Regionalliga zu spielen, war noch ein weiterer Punkt wichtig: Freundin Vesna Tolic, die bei den Trierer „Miezen“ in der 2. Handball-Bundesliga spielt. „Sie ist schon länger im Ausland, wir haben uns aber in Bosnien kennengelernt. Vesna hat mir sehr geholfen, hat mich aufgebaut, als ich mich alleine und gefrustet fühlte“, verrät Skrobo, der seine Familie in Bosnien erst an Weihnachten wiedersieht. Bis dahin will er mit den Sunkings so erfolgreich weitermachen wie zuletzt. Erst gegen Schwenningen, dann am Dienstag erneut zu Hause gegen den nächsten Titelkandidaten SG Dürkheim-Speyer (19 Uhr).

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