Im Kunstwerk von der Welt erzählen

Dillingen. "Er ist ein begnadeter Bildhauer aus unserem Nachbarland Luxemburg." Gerhard Leonardy, Vorsitzender des Kunstvereins Dillingen im Alten Schloss, hielt sich an die Fakten. Denn die Ausstellung mit Skulpturen, Malerei und Zeichnungen von Bertrand Ney wird dieser Feststellung so selbstverständlich wie bescheiden gerecht

Dillingen. "Er ist ein begnadeter Bildhauer aus unserem Nachbarland Luxemburg." Gerhard Leonardy, Vorsitzender des Kunstvereins Dillingen im Alten Schloss, hielt sich an die Fakten. Denn die Ausstellung mit Skulpturen, Malerei und Zeichnungen von Bertrand Ney wird dieser Feststellung so selbstverständlich wie bescheiden gerecht.Ser 54-jährige Bertrand Ney, der im luxemburgischen Berchem lebt, hat viel erreicht. Nach seinem Studium der Bildhauerei in Nancy und Paris nahm er an einer Reihe internationaler Steinbildhauersymposien teil. Seine Steinskulpturen stehen in Merzig-Büdingen entlang des Parcours "Steine an der Grenze". 1993 vertrat er das Großherzogtum Luxemburg auf der Biennale in Venedig. Was das Werk von Ney auszeichnet, wie der Luxemburger Kulturjournalist und Ausstellungsmacher Paul Bertemes zusammenfasst, das beschrieb er in seiner Einführung am Beispiel des Symposiums als jeweilige Herausforderung an den Bildhauer. Es verlangt, das eigene Werk in Beziehung zu einem Ort zu setzen, so Bertemes. Das heißt, offen zu bleiben für Einflüsse und Gegebenheiten und damit das eigene Werk weiterzuentwickeln. Folgerichtig begann Bertrand Ney vor sieben Jahren, sich mit Malerei und Grafik zu beschäftigen und eine, wie er sagt, "andere Formensprache" zu erlernen. Zu den strengen, der direkten Auseinandersetzung mit dem Material Stein gewonnenen hausähnlichen Skulpturen kamen Tuschezeichnungen, Siebdruck und Temperamalerei, aber auch aus Bronze gefertigte Objekte. Neys Bilder und Bronzen erzählten von der Welt und sind nicht einfach nur wie die Steinarbeiten in ihr. Zugleich war es die Begegnung von Kopf und Hand in seinem Schaffen, erinnert er. Arbeitete zuvor aus dem Stein heraus strikt handwerklich, wollten nun Gemälde und Zeichnungen durchdacht und gedanklich durchgearbeitet sein. Da mögen nun, meint Bertrand Ney, die Arbeiten in der Ausstellung was Themen und Techniken betrifft "weit auseinander sein" und, fügt er hinzu, "finden sich doch zusammen." Weil nun einmal gleichermaßen Kopf und Hand zu einem hervorragenden Bildhauer wie ihm gehören.Bis 5. Juli. Donnerstags, freitags, samstags von 16 bis 19 Uhr; sonntags von 14 bis 17 Uhr.

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