Saarlouis Keine „Generation Corona“ in der Industrie produzieren

Saarlouis · IG Metall Jugend protestiert mit Demo gegen Kurzarbeit für Azubis und massiven Abbau von Lehrstellen.

 Lautstark und mit Fackeln demonstrieren Mitglieder der IGM-Jugend in Saarlouis gegen den Abbau von Ausbildungsplätzen.

Lautstark und mit Fackeln demonstrieren Mitglieder der IGM-Jugend in Saarlouis gegen den Abbau von Ausbildungsplätzen.

Foto: Engel

Die Zeiten sind schlecht für Kundgebungen aller Art. Dennoch versammelten sich am Donnerstag mehr als 100 Mitglieder der IGM-Jugend unter dem Motto „ORGANiCE!“ auf dem Kleinen Markt in Saarlouis, um für den Erhalt der Ausbildungsplätze und gegen Kurzarbeit für Azubis zu demonstrieren – unter exakter Einhaltung der aktuell geltenden Hygieneregeln.

Die IG Metall Jugend Völklingen kritisiert, dass Ausbildungsplätze massiv abgebaut worden seien. „Wir verzeichnen einen Rückgang um fast 20 Prozent. Das bedeutet für uns auch 20 Prozent weniger Perspektive für die jungen Menschen in unserem Land“, erklärte Daniel Spengler, zuständiger Gewerkschaftssekretär der IG Metall Völklingen. Kai Girlinger, Vorsitzender der Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) der Ford-Werke Saarlouis, sagte: „Wir wollen für eine sichere Übernahme nach der Ausbildung kämpfen.“ Am Schluss dürfe es keine „Generation Corona“ geben. Die Krise dürfe nicht auf dem Rücken der Auszubildenden ausgetragen werden.

Für Michael Ahr, Vorsitzender der Jugend- und Auszubildendenvertretung bei Saarstahl Völklingen, ist wichtig, dass in diesem und den kommenden Jahren genug Ausbildungsplätze angeboten werden. „Vor der Krise haben wir über Fachkräftemangel diskutiert. Dieser wird nach der Krise auch noch da sein“, sagte Ahr weiter. Dagegen gebe es ein einfaches Mittel: die jungen Menschen solide ausbilden und anschließend in ein Beschäftigungsverhältnis übernehmen.

Insgesamt vertritt der Ortsjugendausschuss der IG Metall Völklingen die Interessen von runden 900 Auszubildenden.

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