Interview mit KSK-Chef Horst Herrmann Ergebnis ist nochmal gestiegen

Kreis Saarlouis · Gemessen an den Geschäftsbedingungen 2018 nennt KSK-Chef Horst Herrmann Bilanz „sehr erfreulich“.

 Horst Herrmann, Vorstandsvorsitzender der KSK Saarlouis

Horst Herrmann, Vorstandsvorsitzender der KSK Saarlouis

Foto: KSK/Michael Schönberger/Michael Schönberger

Die Kreissparkasse Saarlouis (KSK) hat am Dienstag bei einer Pressekonferenz die Bilanz des Jahres 2018 vorgestellt (siehe auch Seit A 7). Wichtige Zahlen sind in der obenstehenden Grafik abgebildet. Mit dem Vorsitzenden des Vorstandes, Horst Herrmann, sprachen wir über den Stand der Dinge bei der KSK.

Im vorigen Jahr haben Sie ein sehr positives Fazit zum Ergebnis 2017 gezogen. Wie sieht es diesmal aus?

Herrmann: Unser Ergebnis ist gegen den allgemeinen Trend im Vergleich zum Vorjahr nochmals gestiegen. Gemessen an den sehr herausfordernden Rahmen- und Konkurrenzbedingungen ist dies natürlich sehr erfreulich.

Wir verstehen uns gerne als Region „mitten in Europa“. Inwieweit sind wir mittendrin, was mögliche Turbulenzen um den Brexit betrifft?

Herrmann: Während wir als regionale Sparkasse direkt kaum betroffen sind, werden wir indirekt über die Geschäftsbeziehung zu unseren Kunden schon tangiert. Insbesondere für die exportorientierte Saarwirtschaft ist Großbritannien schon ein wichtiger Handelspartner. Auch wenn die Suche nach alternativen Absatzmärkten schon in vollem Gange ist, ist sicherlich mit einem Rückgang der Auftragslage bei einzelnen Unternehmen zu rechnen. In der Konsequenz trifft dies letztlich auch Verbraucher, Arbeitnehmer und die Wirtschaft insgesamt.

Stichwort internationale Lage: Welche Folgen sind spürbar oder drohen der hiesigen Wirtschaft durch Handelskonflikte a la USA versus China?

Herrmann: Was für den Brexit gilt, gilt nicht weniger auch für die durch die USA verhängten Strafzölle. Die hiesigen Stahlbetriebe liefern zwar relativ wenig direkt in die USA. Sie werden aber einen weiteren Preisverfall zu spüren bekommen, da noch mehr Billiganbieter aus Fernost sich neue Abnehmer außerhalb der USA suchen werden. Letztlich wird sich dieser Handelskonflikt auf alle Bereiche auswirken und sich wohl auch in höheren Verbraucherpreisen niederschlagen.

Zurück in die Heimat: Wie weit reicht Ihr Optimismus (noch), den Sie vor einem Jahr gezeigt hatten?

Herrmann: Klar ist, dass außergewöhnliche Einflüsse aus dem Industriesektor die regionale konjunkturelle Entwicklung eintrüben. werden. Dies wird sich auch in den künftigen Ergebnissen unserer Sparkasse widerspiegeln. Dennoch blicke ich, was unsere Sparkasse angeht, nicht zuletzt angesichts unserer soliden Geschäftspolitik, unserer guten Ertrags- und Eigenkapitalsituation, optimistisch in die Zukunft. Unterstützt wird mein Optimismus auch dadurch, dass mit Stefan Klein und Uwe Bourgeois zwei würdige Nachfolger für meine beiden Vorstandskollegen Udo Jost und Stephan Eisenbart, die in diesem und nächsten Jahr ruhestandsbedingt ausscheiden werden, gefunden wurden. Klein und Bourgeois sind ausgewiesene Sparkassenexperten und kennen die KSK seit ihrer Ausbildung (siehe auch Seite C 3).

 Kreissparkasse Saarlouis zieht Bilanz für das Geschäftsjahr 2018

Kreissparkasse Saarlouis zieht Bilanz für das Geschäftsjahr 2018

Foto: SZ/Müller, Astrid

Und abschließend ein Gedankenspiel. Sie treffen rein zufällig mit den Wirtschaftsministern Deutschlands und des Saarlandes, Peter Altmaier und Anke Rehlinger, zusammen und die beiden möchten gerne Anregungen mitnehmen. Was werden Sie sagen?

Herrmann: Sie sollen weiter alles dran setzen, damit unsere Region als Wirtschafts- und Lebensstandort konkurrenz- und zukunftsfähig bleibt. Dies reicht von gezielten Maßnahmen zur Infrastruktur, zur Bildung, zur Fachkräfte-Rekrutierung, zu wirtschafts- und standortpolitischen Fragen.

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