Hilfe für indische Kinder

Saarlouis. Im Schneidersitz hocken sie in Staub und Steinsplittern und hämmern Granit zurecht. Hierzulande spielen Kinder ihres Alters ausgelassen oder gehen zur Schule, im südindischen Bangalore tragen sie zum Lebensunterhalt ihrer Familien bei. Für die Ärmsten in Indien ist Kinderarbeit Teil des Überlebenskampfes

Saarlouis. Im Schneidersitz hocken sie in Staub und Steinsplittern und hämmern Granit zurecht. Hierzulande spielen Kinder ihres Alters ausgelassen oder gehen zur Schule, im südindischen Bangalore tragen sie zum Lebensunterhalt ihrer Familien bei. Für die Ärmsten in Indien ist Kinderarbeit Teil des Überlebenskampfes. Da zählt selbst knapp ein Euro, den der Nachwuchs durch tägliche Arbeit unter freiem Himmel verdient. Ganz andere Perspektiven bietet der Salesianer-Orden in Tumkur, im Bundesstaat Bangalore, stellte Michel von Boch im Demenzzentrum Saarlouis dar. Anfang 2008 hat er die Region besucht und dabei auch das Kinderarbeiter-Projekt des Ordens. Dort wird die Schultasche zum Schreibtisch, der blanke Boden zur Schulbank. Mit stimmungsvollen Schwarzweiß-Fotos hat von Boch Eindrücke des Alltags in Tumkur eingefangen. Der große Saal des Kinderarbeiter-Projektes ist Klassenraum, Spielzimmer und Wohnraum für rund 40 Kinder. Doch selbst diese einfachen Bedingungen schaffen vielen die vielleicht einzige Zukunftschance, die sie jemals haben werden. Die Kinder werden von der Straße aufgesammelt, aus Bahnhöfen und unter Brücken. Seit 2004 unterstützt die Projektpartnerschaft Dritte Welt Saarlouis das kleine Zentrum in einem orangefarbenen Flachbau zwischen Palmen. Die Religion spiele dort keine Rolle, gab der Pater und Projektleiter in Tumkur Jose Mathew zu verstehen. Ziel sei es, den Kindern Perspektiven zu bieten. Dazu werde auch mit den Eltern gesprochen, denen Einkommen fehle, wenn eines der Kinder die Schule besucht. Häufig fange finanzielle Unterstützung diesen Verdienstausfall ab. "Mit 15 Euro im Monat kann einem Kind dort geholfen werden", stellte Jürgen Adam, Vorsitzender der Projektpartnerschaft Dritte Welt Saarlouis, den rund 20 Zuhörern dar. 1500 Euro übergab er an diesem Abend als weitere Hilfe für Tumkur an Jose Mathew.

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