Volleyball Große Kulisse, toller Kampf, wichtiger Erfolg

Lebach · 3:1 gegen Schlusslicht Kassel: 300 Fans treiben Lebachs Volleyballerinnen zum zweiten Heimsieg in der 3. Liga.

 Jubel über den zweiten Streich: Die Spielerinnen des Aufsteigers TV Lebach feiern den zweiten Saisonsieg in der 3. Liga.

Jubel über den zweiten Streich: Die Spielerinnen des Aufsteigers TV Lebach feiern den zweiten Saisonsieg in der 3. Liga.

Foto: Kerosino/Thiel

Gänsehaut-Atmosphäre pur am späten Samstagabend beim Heimspiel des Volleyball-Drittligisten TV Lebach. Das hart umkämpfte Duell gegen den Tabellenletzten TV Jahn Kassel hat die 300 Zuschauer 90 Minuten lang in Atem gehalten. Richtig laut wird es auf den vollbesetzten Rängen, als die Gastgeberinnen ihren letzten Angriff starten und der Ball kurz vor 22 Uhr im Gäste-Feld einschlägt. Wobei: Einschlagen ist vielleicht das falsche Wort. Flattern passt schon eher. „Ich habe nur den Block angespielt“, scherzt Anita Nawrat, nachdem sie das gelb-blaue Sportgerät über Umwege zum Matchball platziert hatte. „Ja, pritschen kann ich“, grinste die TVL-Spielführerin. Punkt ist Punkt.

„Mund abwischen und weiter geht’s“ lautete Lebachs Devise nach der 1:3-Niederlage beim Lokalrivalen in Holz vor einer Woche. Die Fehler in der Abwehr wurden im Training abgestellt, Angaben variiert und die zuletzt stabile Annahme nochmal verbessert. „Wir stellen uns nicht speziell auf die Gegner ein, sondern vertrauen auf unsere Stärken“, stellte der Lebacher Trainer Philipp Betz vor dem zweiten Heimspiel selbstbewusst klar.

Doch schon in der Anfangsphase zeigte sich: Sein junges Team hatte die 1:3-Schlappe beim Saar-Rivalen noch nicht ganz verdaut. Der verletzungsbedingte Ausfall von Hauptangreiferin Janina Steil machte sich ebenfalls bemerkbar und so unterliefen den nervösen Gastgeberinnen im ersten Satz (18:25) ungewöhnlich viele Eigenfehler.

Nach kurzer Pausen-Ansprache harmonierte Lebach dann aber immer besser. „Wir wurden sicherer, aber die Sätze waren wie immer von Kampf bestimmt“, beschrieb Kapitän Nawrat den weiteren Verlauf. Lebach sicherte sich Satz zwei (25:18), diktierte das Geschehen im dritten Durchgang (25:21) zunächst klar, trotzte Kassels Aufholjagd und ging mit 2:1 Sätzen in Führung.

Eine starke Leistung bot die für Steil ins Team gekommene Cara Deppner. Der Neuzugang vom TV Quierschied griff über Außen an und enttäuschte das in sie gesetzte Vertrauen nicht. „Es war mein erster Drittliga-Einsatz im Startaufgebot und zudem sehr überraschend für mich, dass meine Leistung so positiv eingeschätzt wurde“, freute sich die 18-Jährige nach der Wahl zur Spielerin des Tages.

Hin und her ging es anfangs auch im vierten Satz. Dann drehte der TVL aber einen 10:11-Rückstand in eine 21:17-Führung und machte den Sack zu (25:22). Erstes Zwischenfazit des Aufsteigers nach zwei Siegen und drei Niederlagen in der neuen Liga: Aktuell liegt Lebach auf Rang sieben und vier Punkte von der Abstiegszone entfernt. Der Meister des Elfer-Feldes steigt auf, zwei Teams steigen ab. „Die Siege, die drin waren, haben wir auch geholt, aber wir müssen weiter um jeden Punkt kämpfen“, betont Anita Nawrat. Ob die Matchbälle dabei schmetternd oder pritschend verwandelt werden, dürfte im harten Kampf gegen den Abstieg völlig schnuppe sein.

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