Gedenken an jüdisches Leben in Wallerfangen

Wallerfangen. Nur noch Geschichte ist das jüdische Leben Wallerfangens. Manch eine dieser Familien gehörte zu den ersten Ansiedlern nach dem Wiederaufbau des Ortes in den Jahren nach 1700. Ab 1800 war die jüdische Gemeinde groß genug für ein kleines Gotteshaus. 1893 folgte die Synagoge in der heutigen Saarstraße

Wallerfangen. Nur noch Geschichte ist das jüdische Leben Wallerfangens. Manch eine dieser Familien gehörte zu den ersten Ansiedlern nach dem Wiederaufbau des Ortes in den Jahren nach 1700. Ab 1800 war die jüdische Gemeinde groß genug für ein kleines Gotteshaus. 1893 folgte die Synagoge in der heutigen Saarstraße. Nur 45 Jahre später, 1938, begann mit den Verfolgungen durch den Nationalsozialismus das Ende der jüdischen Kultur auch in Wallerfangen. "Wir gedenken der Wallerfanger Opfer am Mittwoch, weil es auf den Tag der Synagogeneröffnung fällt", erklärt Pascal Strobel, Vorsteher der Neuapostolischen Gemeinde Wallerfangen. Sie kaufte die Alte Synagoge in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts und nutzt sie vor allem für ihre Gottesdienste. Das Gebäude wurde am 24. und 25. Februar 1893 eingeweiht mit einem Fest und Feuerwerk für den ganzen Ort. Für diese Zeit wird von einem verträglichen Zusammenleben von Christen und Juden ausgegangen. Dies endete mit der Rückgliederung des Saarlandes ans Deutsche Reich. Am Mittwoch, 25. November, 21 Uhr, findet in der Alten Synagoge (Saarstraße) eine öffentliche Gedenkfeier statt, mit Chor, Gebeten, der Geschichte des Gebäudes und Verlesen der Namen der deportierten Wallerfanger Juden. Dazu weist das Gedenkbuch im Bundesarchiv neun Juden mit Geburts- oder Wohnort Wallerfangen aus, die ermordet oder verschollen sind. Hinzu kommt eine Jüdin, die nach Gefangennahme in der Evakuierung als verschollen gilt. Diese zehn Menschen sind: Clementine Feiner, Gertrude Hanau, Michel Hanau, Simon Hanau, Ruth Hirsch, Anneliese Kahn, Rosa Kahn, Simon Kahn, Selma Schömann, Simon Stiefelzieher. az

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