Hundeschwimmen Wenn Vierbeiner zu Wasserratten werden

Ensdorf · Große Nachfrage beim Hundeschwimmen in Ensdorf

 Abby aus Bous in ihrem Element.

Abby aus Bous in ihrem Element.

Foto: Merkel Carolin/Carolin Merkel

Zunächst zeigte sich der Samstagvormittag wettertechnisch leider wie viele Tage im Sommer 2021 – kühl, wolkenverhangen und nass.

Neben der Corona-Pandemie war es vor allem das Wetter, das der Freibadsaison im Ensdorfer Schwimmbad zu schaffen gemacht hatte, erklärte Schwimmmeister David Wendel. Obwohl das Bad nun seit zwei Wochen für den Badebetrieb geschlossen ist, konnte er am Samstag noch einmal viele Badegäste begrüßen. Und, auch wenn das Wetter anfangs wenig einladend war, anders als in der Badesaison 2021, hieß es gleich zweimal ausverkauft beim zweiten Ensdorfer Hundeschwimmen.

Nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr lud die Gemeinde Ensdorf erneut zu diesem Wasserevent für die Vierbeiner ein. Und egal ob Chihuahua oder weißer Schäferhund, ob Welpe oder Hunde Opi – alle hatten ihren Spaß beim Schwimmbadbesuch und tobten sich im 21,5 Grad warmen Wasser aus. Karin Reinke aus Bous war zum ersten Mal dabei, ihre beiden Labrador- Hündinnen, Abby, sechs Jahre, und die neun Jahre alte Kira sind absolute Wasserratten. Gerne wäre das Frauchen auch schon im vergangenen Jahr dabei gewesen, doch die Karten, erzählt sie, waren zu schnell ausverkauft. Einzig, dass die Zugänge zum Wasser ein bisschen wenig seien, bemängelte sie – allerdings läge das an der Bauweise des Schwimmbades. Wirklich schwimmen musste der zehn Monate alte Yaron, ein weißer Schäferhund, nicht. Das lag aber weniger an einer mangelnden Schwimmtechnik als vielmehr an seinen jetzt schon sehr langen Beinen. Frauchen Hanna Rupp aus Saarlouis schaffte es nicht, den Ball so weit zu werfen, dass ihr Hund keinen Boden mehr bekam. Nicht ganz so viel konnte der dreieinhalb Jahre alte Mischling Levi dem Wasserspaß seiner Artgenossen abgewinnen. „Wasser ist nicht so seins. Wir haben gedacht, wenn er die anderen sieht, macht er auch mit“, erklärte seine Halterin Elisabeth Altmeyer aus Saarlouis. Levi versuchte sich im Planschbecken mit dem Wasser anzufreunden, aber schon die kleinen Wasserspritzer waren ihm suspekt. Insgesamt waren in den beiden Zeitslots jeweils 80 Hunde und 200 Personen zugelassen.

Aurum und Jack, beide sieben Jahre alt, aus Ensdorf, zogen gemächlich ihre Runden und apportierten abwechselnd den Ball. Jack habe eine Stunde gebraucht, bis er ins Wasser gesprungen sei, verriet Markus Eckardt aus Ensdorf. Die ganze Familie hatte die beiden Vierbeiner ins Freibad begleitet. Einzig einen Bierstand und vielleicht auch noch einen Würstchenverkauf vermisste der Hundehalter. „Auf ein kühles Bier hätte ich jetzt auch Lust“, unterstützte Astrid Bernardi aus Dillingen den Verbesserungsvorschlag für das kommende Jahr. Sie war mit ihrer Borderhündin Faith in Ensdorf zu Gast. Im Urlaub auf Korsika, erzählte sie, hat ihre Hündin Spaß am Wasser bekommen.

Im Ensdorfer Freibad schien es, als habe sie die Aufgabe einer Schwimmmeisterin übernommen. Faith beobachtete aus der Distanz das rege Treiben. Und spätestens, als gegen Mittag die Wolken aufrissen und die Sonne über der Wasserfläche lag, bekam der Wunsch nach kühlen Getränken seinen Charme. Auf alle Fälle, sagte Schwimmmeister Wendel, sei man am Überlegen, ob man im kommenden Jahr an zwei Tagen Hundeschwimmen veranstalte und so der großen Nachfrage entgegenkomme.

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