Zeugen des Bergbaus erstrahlen bald in neuem Glanz

Ensdorf · Gleich vier denkmalgeschützte Gebäude befinden sich auf der Tagesanlage der Grube Duhamel (nach Jean-Baptiste Duhamel , der um 1810 den Saarkohlen-Atlas erstellt hat) in Ensdorf . Schön anzusehen sind sie allemal. Dazu sollte noch etwas zu ihrer Geschichte zu erfahren sein, denn nicht nur ehemalige Bergleute interessieren sich für diese Wahrzeichen des Saar-Bergbaus, die aus dem Landschaftsbild zwischen Ensdorf , Hülzweiler und Fraulautern nicht wegzudenken sind. Doch noch kann der Besucher der Gemeinde Ensdorf das Zechenhaus, in dem die Verwaltung untergebracht ist, aber auch das Ensemble aus Kompressorenhalle, Fördermaschinenhaus und Fördergerüst nur aus der Ferne betrachten, der freie Zugang ist aufgrund der aktuellen Tätigkeiten auf dem Gelände nicht möglich. Am Standort Duhamel konzentrieren sich alle Restaktivitäten der RAG, wie Bernd Müller, Projektleiter der RAG Montan Immobilien, bei einem Rundgang über das Gelände erklärt. "Diese Anlage war mehr als 100 Jahre im Betrieb, das dauert jetzt seine Zeit, bis aus bestehendem Bergrecht allgemeines Baurecht der Kommune wird. Wir wollen keine Schnellschüsse, sondern eine saubere Planung mit Transparenz und Bürgerbeteiligung für die Zukunft", sagt er. Dieser weitere Schritt der Bürgerbeteiligung ist für Dienstag, 12. Mai, angesagt. Dann werden im Rahmen des am 1. Juli 2013 vorgelegten Masterplans die drei Vorschläge der am Wettbewerb beteiligten Architekturbüros vorgestellt, die unter anderem auch den Weg der touristischen Nutzung ebnen sollen. Die sieht Müller in naher Zukunft. Dann soll sich das Ensemble aus preußischer Zeit als Mittelachse etablieren, Gastronomie und Wanderwege zum Verweilen einladen. Bis dahin allerdings kann man die Gebäude nur bei Führungen aus der Nähe erleben. Das Zechenhaus

 Die Dampfmaschinen auf der Tagesanlage Duhamel in Ensdorf stehen unter Denkmalschutz. Foto: RAG

Die Dampfmaschinen auf der Tagesanlage Duhamel in Ensdorf stehen unter Denkmalschutz. Foto: RAG

Foto: RAG

Gleich vier denkmalgeschützte Gebäude befinden sich auf der Tagesanlage der Grube Duhamel (nach Jean-Baptiste Duhamel , der um 1810 den Saarkohlen-Atlas erstellt hat) in Ensdorf . Schön anzusehen sind sie allemal. Dazu sollte noch etwas zu ihrer Geschichte zu erfahren sein, denn nicht nur ehemalige Bergleute interessieren sich für diese Wahrzeichen des Saar-Bergbaus, die aus dem Landschaftsbild zwischen Ensdorf , Hülzweiler und Fraulautern nicht wegzudenken sind. Doch noch kann der Besucher der Gemeinde Ensdorf das Zechenhaus, in dem die Verwaltung untergebracht ist, aber auch das Ensemble aus Kompressorenhalle, Fördermaschinenhaus und Fördergerüst nur aus der Ferne betrachten, der freie Zugang ist aufgrund der aktuellen Tätigkeiten auf dem Gelände nicht möglich.

Am Standort Duhamel konzentrieren sich alle Restaktivitäten der RAG, wie Bernd Müller, Projektleiter der RAG Montan Immobilien, bei einem Rundgang über das Gelände erklärt. "Diese Anlage war mehr als 100 Jahre im Betrieb, das dauert jetzt seine Zeit, bis aus bestehendem Bergrecht allgemeines Baurecht der Kommune wird. Wir wollen keine Schnellschüsse, sondern eine saubere Planung mit Transparenz und Bürgerbeteiligung für die Zukunft", sagt er.

Dieser weitere Schritt der Bürgerbeteiligung ist für Dienstag, 12. Mai, angesagt. Dann werden im Rahmen des am 1. Juli 2013 vorgelegten Masterplans die drei Vorschläge der am Wettbewerb beteiligten Architekturbüros vorgestellt, die unter anderem auch den Weg der touristischen Nutzung ebnen sollen.

Die sieht Müller in naher Zukunft. Dann soll sich das Ensemble aus preußischer Zeit als Mittelachse etablieren, Gastronomie und Wanderwege zum Verweilen einladen. Bis dahin allerdings kann man die Gebäude nur bei Führungen aus der Nähe erleben.
Das Zechenhaus

Gleich hinter der Schranke von Tor eins auf der linken Seite liegt das dreigeschossige Zechenhaus mit neoklassizistischer Fassade. Während die drei übrigen denkmalgeschützten Bauten auf dem Gelände der Grube Duhamel in Ensdorf aus der preußischen Zeit stammen, wurde das ehemalige Zechenhaus im Jahr 1924 in der Zeit des französischen Protektorats erbaut. Zu sehen ist das vor allem auch am abweichenden Anstrich der übrigen historischen Gebäude , wie Bernd Müller erklärt. Erst vor wenigen Jahren wurde das Gebäude , das klassisch mit Mittelgang zu den zahlreichen Büroräumen gebaut wurde und schon immer als Verwaltungsgebäude diente, umfangreich saniert. Auch ein Blick ins Innere zeigt den überaus guten Zustand des Zechenhauses.

Allerdings, erklärt Bernd Müller, wird es, wie es das Konzept der Umgestaltung vorsieht, in absehbarer Zeit freigestellt werden. Die aus Platzmangel errichteten Anbauten aus den 1970er Jahren werden nach und nach zurückgebaut. Besonderer Blickpunkt des Gebäudes ist das Türmchen mit der Uhr; ein sehr modernes Mosaikfenster im Treppenhaus verleiht der Immobilie einen besonderen Charme.
Die Kompressorenhalle

Mitten in der Entkernung und Sanierung befindet sich derzeit die Kompressorenhalle. Sie stammt, wie das gesamte preußische Ensemble, aus dem Jahr 1917 und trägt den klassischen preußischen Anstrich, der auch im Rahmen der Sanierung erhalten werden muss. Die riesigen Kompressoren in der Halle sind Geschichte, doch erneut wird Geschichte in das riesige Gebäude einziehen.

Mit dem Denkmalschutz in enger Abstimmung werden im Innern drei unabhängige Boxen errichtet, die auf jeweils zwei Geschossen Stauraum für die Akten des Zentralarchivs der RAG bieten werden. "Dabei handelt es sich aber nicht etwa um Nostalgie, wir sind verpflichtet, die Akten mindestens für 30 Jahre aufzubewahren", erläutert Bernd Müller. "Da es sich dabei um Dokumente und Urkunden handelt, sind diese im Original aufzubewahren, auch wenn sie nach und nach digitalisiert werden", erklärt er.
Das Fördermaschinenhaus

Bereits vollständig saniert präsentiert sich das Fördermaschinenhaus direkt gegenüber der Kompressorenhalle. Das eingeschossige Gebäude ist aus zwei Maschinenhallen zusammengewinkelt; über dem Eingang auf der Nordseite erhebt sich ein kleines Turmgeschoss. Große Rundbogenfenster beleuchten das Innere des Gebäudes. Dort befinden sich zwei Zwillings-Dampffördermaschinen, die beide ebenfalls denkmalgeschützt sind. Die erste Anlage stammt von 1918, die zweite Anlage wurde in der Zeit der Hochkonjunktur des Bergbaus im Jahr 1936 errichtet. Diese Anlage wurde umfassend restauriert und kann zu Schauzwecken mithilfe eines Elektromotors angetrieben werden. Das Gebäude bietet Raum zur Präsentation der Bergbaugeschichte. Es kann auch für Events genutzt werden und ist als Informationszentrum der RAG vorgesehen, erläutert Bernd Müller.
Das Stahlfachwerk-Fördergerüst

Auch dieses imposante Eisengerüst mit einer Höhe von 35 Metern und somit von Weitem sichtbar, stammt aus dem Jahr 1917 . Die filigrane Eisenfachwerkkonstruktion ist ein Produkt der Dillinger Firma Meguin. Breit ausgestellte Streben sowie ein querrechteckiger Grundriss waren bereits für die Doppelförderung, die im Jahr 1936 eingerichtet wurde, ausgelegt. Aktuell wird das Fördergerüst ebenfalls saniert. Es ist zum Transport von Menschen und Maschinen zu Sanierungsmaßnahmen unter Tage in Betrieb. Foto: Carolin Merkel