Wichtiger Schritt in Richtung Biomasse-Zentrum Ensdorf

Ensdorf · Biomasse wird zu Energie und Kompost. So sieht die Planung des Entsorgungsverbandes Saar, EVS, aus. Als Standort für die erforderliche Anlage ist eine fünf Hektar große Fläche zwischen Kraftwerk Ensdorf und Querspange der B 269 neu vorgesehen. Diese Lage sei verkehrsgünstig, stellte EVS-Geschäftsführer Georg Jungmann am Mittwoch im Casino des Kraftwerkes dar. Auch gebe es eine gute Anbindung für die später einmal erzeugte Energie, sei es Fernwärme oder Strom.

 Einen Vorvertrag für das EVS-Biomassezentrum am Kraftwerk Ensdorf unterzeichneten (von links) Hanno Dornseifer und Gabriël Clemens (VSE) sowie Georg Jungmann und Michael Philippi (EVS). Foto: Johannes A. Bodwing

Einen Vorvertrag für das EVS-Biomassezentrum am Kraftwerk Ensdorf unterzeichneten (von links) Hanno Dornseifer und Gabriël Clemens (VSE) sowie Georg Jungmann und Michael Philippi (EVS). Foto: Johannes A. Bodwing

Foto: Johannes A. Bodwing

Heute werde Biomasse aus dem Saarland zum Teil bis Sachsen-Anhalt transportiert. In Zukunft bleibe alles im Land. "Wir haben 50 Hektar, die zum großen Teil brach liegen", sagte Gabriël Clemens vom Vorstand der VSE. Dazu komme eine veränderte Situation auf dem Energiemarkt. "Es wird extrem schwierig, ein solches Kraftwerk wirtschaftlich zu betreiben." Grüner soll es werden und dezentraler, stellte Clemens dar. "Wir wollen aus diesem Standort ein integriertes Ressourcenzentrum machen." Der EVS sei der erste Partner für dieses Konzept.

Den Vorvertrag zum Biomassezentrum unterzeichneten für die VSE Gabriël Clemens sowie Vorstandsmitglied Hanno Dornseifer, für den EVS die Geschäftsführer Georg Jungmann und Michael Philippi. Der Vorvertrag regelt wirtschaftliche und juristische Eckwerte. Erst wenn der tatsächliche Flächenbedarf und Zuschnitt bekannt sind, wird ein Endvertrag inklusive Erbpacht abgeschlossen. Als Termin dafür gilt der 1. Januar 2018. Etwa Anfang April liege eine Machbarkeitsstudie vor, stellten die EVS-Geschäftsführer dar. "Wir werden auch bestehende Anlagen besichtigen und deren Erfahrungen erfragen." Das beziehe sich sowohl auf Technik und Abläufe wie auf die möglichen Geschäftsmodelle. Den Kostenrahmen für das Biomassezentrum gaben Philippi und Jungmann mit bis zu 40 Millionen Euro an. Je nach Ausführung könne es günstiger werden.

Die Fermentierung von Grüngut solle zum 1. Januar 2020 fertig gestellt sein. Bis 2021 folge die Verwertung von Biomasse. Von 25 bis 30 Arbeitsplätzen ist derzeit die Rede. Für den Grünschnitt gebe es noch weitere Standorte im Saarland. Aber bezüglich der Biomasse nehme der Standort Ensdorf dann sämtliche anfallenden Mengen auf, sagte Philippi. Insgesamt sind 86 000 Tonnen an Biomaterial für Ensdorf geplant. Die Zusammenarbeit mit dem französischen Schwesternverband Sydeme schaffe zusätzliche Pufferkapazitäten, erläuterte Jungmann.

Zur Info über das Biomassezentrum ist am Donnerstag, 6. April, eine Standortkonferenz im Bergmannsheim Ensdorf geplant.

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