Weichen für neues Zentrum sind gestellt

Ensdorf · In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Ensdorf sind zwei Beschlüsse für das künftige Gewerbe-, Industrie-, Energie- und Ressourcenzentrum in Ensdorf gefasst worden. Einstimmig wurde auch die interkommunale Zusammenarbeit besiegelt.

Neuen Herausforderungen sieht sich die Gemeinde Ensdorf in der Folgenutzung des Geländes am Kraftwerk Ensdorf gegenüber. Die Stromerzeugung, erklärte Ensdorfs Bürgermeister Hartwin Faust in der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend, sei endlich, für eine Folgenutzung müssten schon heute mit einer Flächennutzungsplan-Teiländerung sowie einer Aufstellung eines Bebauungsplans die Weichen für die Zukunft gestellt werden. Auf der rund 78 Hektar großen Fläche soll ein "Gewerbe-, Industrie, Energie- und Ressourcenzentrum Ensdorf " entstehen.

"Wir können das Kraftwerk nicht in die Perspektivlosigkeit entlassen, müssen nachhaltig Ansiedlungen planen", erklärte Hermann-Josef Flesch (CDU ). Für ihn ist der erste Schritt, ein kleines Mosaiksteinchen im Gesamtkonzept, der Bau des Biomassezentrums des EVS. "Wir müssen hier den Änderungen zustimmen, nicht, dass am Ende eine Industriebarracke übrig bleibt", erklärte er.

Auch die SPD , betonte Fraktionssprecher Frederic Stinnen, habe sich viele Gedanken zur weiteren Nutzung des Geländes gemacht. "Auch für uns war das Gelände Kraftwerk der logische Standort für den EVS", sagte er.

Mit zwei Enthaltungen wurden sowohl der Bebauungsplan als auch die Teiländerung des Flächennutzungsplans vom Rat mit großer Mehrheit beschlossen.

Knappe Mehrheit für Verfahren

Eine dagegen deutlich knappere Mehrheit gab es von den Ratsmitgliedern für die Einleitung eines Zielabweichungsverfahrens, das die Anbindung des Gewerbegebietes Saarstraße, zum einen das Kraftwerk Ensdorf , zum anderen das Stahlwerk Bous an die B 269 neu betrifft. "Wir wären froh gewesen, wenn die erste Planung umgesetzt worden wäre. Wir haben uns mit der Umplanung schwergetan, doch Sorgen machen uns nun die Planungen von Kreisverkehr und Parkplatz", erklärte Stinnen. Flesch sieht in den neuesten Planungen keine Probleme. "Wenn man was macht, sollte man das große Ganze betrachten."

Karl-Heinz Burger (SPD ) versuchte, die Bedenken seiner Fraktion erneut zu formulieren: "Die Planung des Kreisels und des Parkplatzes für die Bouser liegt mitten im Naturschutzgebiet von Ensdorf ". Unterstützung erhielt er dabei von Thomas Wilhelm von den Grünen, der sich gegen das "Herumschnippeln am Naturschutzgebiet" wehrte. Am Ende gab es mit 15 "Ja"-Stimmen eine Mehrheit für den vorgelegten Entwurf. Der sei, wie Bürgermeister Hartwin Faust betonte, sowohl vom Wirtschafts- als auch vom Umweltministerium abgesegnet worden. Einstimmig wurde die interkommunale Zusammenarbeit mit der Gemeinde Wallerfangen vom Ensdorfer Rat besiegelt. Hier sollen leer stehende Wohnungen in Ensdorf zur Unterbringung von Flüchtlingen, die Wallerfangen zugewiesen wurden, angeboten werden.

Für die CDU zählt Wohnraum

Diskussionen um den Naturschutz gab es schließlich auch bei der vorgelegten Planung des Neubaugebiets Ensdorf II. Sehr gerne, betonte Karl-Heinz Burger, hätte die SPD den Grünstreifen erhalten, was den Wegfall von vier Baustellen zur Folge hätte. Für Hermann-Josef Flesch hingegen zählt vor allem die Schaffung von Wohnraum. Hier gab es 16 Stimmen für den vorgelegten Entwurf bei sieben Gegenstimmen und zwei Enthaltungen.

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