Überflutung ist nun passé

Ensdorf · Besserer Schutz gegen mögliches Hochwasser in Ensdorf: Am Freitag nahmen Bürgermeister Hartwin Faust und Umweltminister Reinhold Jost ein Rückhaltebecken nahe des Campingplatzes offiziell in Betrieb.

 Trotz des fast trockenen Lochbachs ist Ensdorf mit dem neuen Rückhaltebecken gewappnet gegen Starkregen; die Holzstämme im Vordergrund halten Treibholz ab. Foto: Johannes A. Bodwing

Trotz des fast trockenen Lochbachs ist Ensdorf mit dem neuen Rückhaltebecken gewappnet gegen Starkregen; die Holzstämme im Vordergrund halten Treibholz ab. Foto: Johannes A. Bodwing

Foto: Johannes A. Bodwing

Überflutet waren Mitte 2008 das Ensdorfer Freibad sowie der Campingplatz. Und östlich des Rathauses liefen noch etliche Keller voll. Die Schäden lagen damals bei etwa 30 000 Euro. Seither wurde ein Konzept gegen Wassermassen bei Starkregen umgesetzt. Zu dem gehört auch ein Rückhaltebecken nahe des Campingplatzes. Dieses wurde am Freitagmittag offiziell in Betrieb genommen. "Künftig gehören Überschwemmungen auf dem Campingplatz, im Schwimmbad und hinter dem Rathaus der Vergangenheit an", teilte erleichtert Bürgermeister Hartwin Faust mit.

Dabei sieht der Lochbach am östlichen Ortsrand derzeit eher wie ein Rinnsal aus. In seinem Lauf befindet sich der etwa 100 Meter lange und bis zu vier Meter hohen Damm. In das zentrale Betonbauwerk integriert ist ein Schieber aus Metall. Er begrenzt den maximalen Durchfluss auf konstante 3,5 Kubikmeter pro Sekunde. Für Jahrhundertereignisse werden um die 18 Kubikmeter pro Sekunde angenommen. Davon hält der Schieber etwas mehr als 14 Kubikmeter pro Sekunde zurück. Die sammeln sich dann in der dahinter liegenden Mulde, welche insgesamt 35 000 Kubikmeter Wasser fasst. Nach dem Regen fließt es wieder gleichmäßig ab.

Die erste Maßnahme gegen Hochwasser des Lochbachs, auch Weiherbach genannt, erfolgte 2011. Über rund 200 Meter hinweg wurden zwischen Rathaus und Festwiese Rückhaltezonen und kleine Mäander geschaffen. Im Oktober 2014 erfolgte der Spatenstich zu dem etwa einen Kilometer östlich gelegenen Rückhaltebecken. Sollen die Projekte gegen Starkregen erfolgreich sein, müssten notwendige Maßnahmen über die Gemeindegrenzen hinweg erfolgen, verdeutlichte Umweltminister Reinhold Jost . In Sachen Lochbach betreffe es die Gemeinden Ensdorf und Schwalbach. Billig sind diese Schutzmaßnahmen nicht. Der Bereich am Rathaus kostete circa 1,5 Millionen Euro, davon waren rund eine Million Fördermittel. Das Umweltministerium steuerte 270 000 Euro bei. Für das jetzige Rückhaltebecken werden die Kosten auf etwa 650 000 Euro geschätzt. Davon tragen Land und Bund um die 300 000 Euro.

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