Frauen in der Kommunalpolitik Die Kommune lebenswert gestalten

Ensdorf · Claudia Beck aus Ensdorf sitzt für Bündnis 90/Die Grünen seit 2014 im Gemeinderat.

 Claudia Beck

Claudia Beck

Foto: Uschi Kasper

„An der Kommunalpolitik reizt mich besonders, dass sie an den Menschen am nächsten dran ist. In den Stadt- und Gemeinderäten werden die Sachen diskutiert, die die Menschen vor Ort direkt betreffen“, sagt Claudia Beck aus Ensdorf. Die 44-jährige Juristin sitzt für Bündnis 90/Die Grünen seit 2014 im Gemeinderat.

Politisch interessiert ist sie „immer schon“, sagt Beck, aktiv seit 2005. Da trat sie den Grünen bei, nachdem sie Justiziarin von deren Landtagsfraktion wurde. Sie engagierte sich zunächst im Ortsverband Dillingen. 2009 wurde sie in den Stadtrat Saarlouis gewählt, dort war sie auch stellvertretende Fraktionsvorsitzende, bis sie nach Ensdorf umzog. 2017 kandidierte sie in Saarlouis als Oberbürgermeisterin.

„Insgesamt nimmt die Politik bei mir sehr viel Freizeit in Anspruch“, schildert Beck. Sie ist auch stellvertretende Landes- und Kreisvorsitzende der Grünen sowie Co-Vorsitzende im Ensdorfer Ortsverband. „Die Sitzungen müssen vor- und nachbereitet werden, in der Regel abends. Hinzu kommen häufig Termine und Veranstaltungen an den Wochenenden. Das klappt alles nur, weil meine Familie zu hundert Prozent hinter mir steht.“

Bei ihrer kommunalpolitischen Arbeit ist Beck wichtig, „dass unsere Kommune auf Dauer so lebenswert und attraktiv ist, dass sich hier Familien, junge und alte Menschen gleichermaßen zu Hause fühlen“. Sie setzt sich vor allem für bezahlbaren Wohnraum, gute Bildungs- und Betreuungsangebote und familiengerechte Sport- und Freizeitangebote ein.

Beck will deutlich machen, „dass es eben nicht egal ist, wer politische Entscheidungen trifft. Man ist nicht machtlos ,denen da oben’ ausgesetzt, sondern kann selber Einiges bewegen“, betont die Gemeinderätin. Dass Frauen sich gerade heute selbst politisch einbringen, hält Beck für notwendig: „Wir brauchen in allen politischen Bereichen starke Frauen, die dafür kämpfen, dass Frauen und Männer die gleichen Chancen und Freiheiten haben und selbstbestimmt und unabhängig leben können. Ich möchte nicht, dass meine Tochter in einer Gesellschaft aufwachsen muss, die ein Frauenbild wie vor 100 Jahren pflegt.“

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