Schmuckkünstler freut sich über Patent

Ensdorf · Große Freude für den Ensdorfer Goldschmied Markus Eckardt: Eine von ihm entwickelte Legierung ist nun patentiert. Die Neuentwicklung wird für die japanische Schmuckkunst Mokume Gane genutzt.

 Sybille Gleim-Eckardt, Markus Eckardt und Tochter Sophia sind stolz auf das Patent, das der Goldschmied und Künstler für seine Legierung bekommen hat. Foto: Carolin Merkel

Sybille Gleim-Eckardt, Markus Eckardt und Tochter Sophia sind stolz auf das Patent, das der Goldschmied und Künstler für seine Legierung bekommen hat. Foto: Carolin Merkel

Foto: Carolin Merkel

Ein schöneres Geburtstagsgeschenk hätte sich Markus Eckardt, Goldschmiedemeister aus Ensdorf , wohl kaum träumen lassen. Als er am 28. September den Briefkasten öffnet, hält er neben den Geburtstagsgrüßen von Freunden einen Brief des Patentamtes in den Händen. Darin der Erteilungsbeschluss für das Patent auf die Mujodogane-Sonderlegierung. Die Urkunde ist leider noch nicht eingetroffen, doch sie wird neben dem Meisterbrief und einem weiteren Patent aus dem Jahr 1998 einen Ehrenplatz in den Geschäftsräumen in Ensdorf erhalten.

Mehr als fünf Jahre hat Eckardt an diesem zweiten Patent gearbeitet. "Ich wollte meine Arbeit einfach geschützt wissen und habe diesen langen Weg, nicht zuletzt auch wegen der langen Forschung, die dahinter steckt, auf mich genommen", sagt er.

Seit 1991 ist der gelernte Goldschmied selbstständig, seine Kunden kommen aus der ganzen Welt, auch einige, und das betont er, aus dem Saarland. Besonders begehrt sind seine Trauringe aus der Legierung, jedes Paar ein Unikat, von ihm erschaffen, von seiner Frau Sybille liebevoll graviert.

Viel handwerkliches Können steckt in der Arbeit, bis Eckardt einen Block in der 300 Jahre alten japanischen Mokume-Gane-Schmiedetechnik aus den unterschiedlichen Metallen fertiggestellt hat. Diese Blöcke ermöglichen ihm, einen fugenlosen, gedrehten Ring in individuellen Mustern herzustellen. Natürlich, betont er, gibt es Goldschmiede , die auch Ringe aus der Legierung herstellen, "allerdings beziehen die ihre Blöcke von einem Lieferanten". Seine Forschungen auf dem Gebiet des Mujodogane gehen, wie ein Blick in die zahlreichen Aufzeichnungen zeigt, bis ins Jahr 2006 zurück, füllen mittlerweile sechs dicke Ringordner.

Beharrlichkeit, das zeichnet Eckardt zweifelsohne aus. Aufgeben kommt für ihn nicht in frage. "Anfangs wurde ich belächelt, dann wurden die Ersten aufmerksam auf meine Arbeit, mit dem Patent dürfte endlich Ruhe einkehren", hofft er.

Wenn Markus Eckardt seine Schürze anzieht und in seine bestens ausgestattete Werkstatt geht, dann wird er zum Künstler. "Ich bekenne offen, dass ich nur einen Hauptschulabschluss habe, aber ich sage auch, dass man sich durch Weiterbildung, Beharrlichkeit und Talent hocharbeiten kann. Kunst kommt von Können und so sehe ich mich mit meiner Mokume-Gane-Kunst als Künstler", sagt er. Dass es bei Eckardt spannend bleibt, davon ist auszugehen. Gerade überarbeitet er seine wissenschaftliche Arbeit zu Mujodogane für die TU Kaiserslautern. "Dann könnte die Legierung Ausbildungsthema in den Berufsschulen werden", freut er sich zusammen mit Tochter Sophia, die gerade an ihrem Gesellenstück feilt. Sie profitiert dabei von dem riesigen Angebot an hochwertigen Werkzeugen in der väterlichen Werkstatt, stellt dabei aber zugleich ihr künstlerisches Talent unter Beweis.

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HintergrundMujodogane ist eine Silberlegierung speziell für die Herstellung von Schmuckstücken in der Schmiedekunst des japanischen Mokume Gane. Diese neu entwickelte Legierung bietet eine preiswerte Alternative zu weißen Schmuckmetallen wie Weißgold, Palladium und Platin. Es ist unter anderem frei von Schadstoffen und Nickel und hat eine tiefschwarze Farbe. cim mokume-saar.de

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