Schädelbruch durch Bierflasche

Saarlouis. Im Saarlouiser Stadtgarten ist am Freitagabend ein 18-jähriges Mädchen mit einer Bierflasche lebensgefährlich verletzt worden. Wie der Sprecher der Polizei Saarlouis, Hauptkommissar Karl-Heinz Feld, gestern mitteilte, hatten sich fünf Jugendliche am so genannten Steinpilz getroffen, um später zusammen in eine Saarbrücker Disco zu fahren

 Gegen leere Flaschen und volle Jugendliche ziehen Stadt und Polizei in der Saarlouiser Altstadt ins Feld. Droht jetzt ein Verdrängungseffekt in die Außenbezirke?

Gegen leere Flaschen und volle Jugendliche ziehen Stadt und Polizei in der Saarlouiser Altstadt ins Feld. Droht jetzt ein Verdrängungseffekt in die Außenbezirke?

Saarlouis. Im Saarlouiser Stadtgarten ist am Freitagabend ein 18-jähriges Mädchen mit einer Bierflasche lebensgefährlich verletzt worden. Wie der Sprecher der Polizei Saarlouis, Hauptkommissar Karl-Heinz Feld, gestern mitteilte, hatten sich fünf Jugendliche am so genannten Steinpilz getroffen, um später zusammen in eine Saarbrücker Disco zu fahren. Gegen 21 Uhr kam eine weitere Gruppe von etwa fünf Jugendlichen dazu und begann, die erste grundlos anzupöbeln. Nach Angaben der Polizei kannten sich die Jugendlichen nicht.

Es ergab sich eine verbale Auseinandersetzung, dann flog aus der zweiten Gruppe eine Bierflasche und traf ein 18-jähriges Mädchen aus Ensdorf am Kopf. Die Jugendlichen riefen jedoch weder Polizei noch Rettungsdienst, sondern brachten das Mädchen trotz der lebensgefährlichen Verletzung nach Hause. Die zweite Gruppe flüchtete. Erst am Samstag ließ sich das Mädchen wegen Kopfschmerzen in einer Saarlouiser Klinik behandeln. Dort wurde eine gefährliche Schädelfraktur festgestellt. Das Mädchen wurde umgehend in die Uniklinik Homburg verlegt und dort operiert. Es sei außer Lebensgefahr, teilte die Polizei gestern mit.

Einen Zusammenhang mit dem Problem des Freitagabend-Events weist Polizeisprecher Feld zurück. Nach seinen Angaben war am Freitag nur eine Zwei-Mann-Streife unterwegs, die das ganze Stadtgebiet anfährt. "Wir werden wieder verstärkt tätig werden, wenn die Freiluftsaison beginnt", kündigte der Polizeisprecher an.

Der private Sicherheitsdienst der Stadt kontrolliert nach Polizeiangaben nur die Innenstadt. Auch die Streetworker sind am Freitagabend nicht im Stadtgarten im Einsatz gewesen, teilte der Saarlouiser Oberbürgermeister Roland Henz gestern mit.

"Wir können so etwas nicht verhindern", erklärte er. "Es ist ärgerlich, dass die Arbeit von vielen immer wieder zurückgeworfen wird durch eine Handvoll Jugendliche, die dazu beitragen, dass eine ganze Generation als Alkoholiker und Krawallmacher verurteilt wird", sagte er als Vorsitzender des Saarlouiser Netzwerks für Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit. "Es ist schlimm, aber wir lassen uns nicht davon abhalten, unsere Konzeption weiterzufahren."

Die Jugendlichen sammelten sich verstärkt im Außenstadtbereich, erklärte Polizeisprecher Feld. Aber: "Der Stadtpark ist kein Brennpunkt. Das war ein Einzelfall, wir wollen das nicht so hoch hängen."

Da der Park gut besucht war, sucht die Polizei Zeugen. Hinweise erbeten unter Telefon (0 68 31) 90 10.

"Wir können so etwas nicht verhindern."

Oberbürgermeister

Roland Henz

Meinung

Das Problem

nur verlagert

Von SZ-Redakteurin

Nicole Bastong

Der Effekt war abzusehen: In der repräsentativen Altstadt gingen Polizei und Stadt eine Weile verstärkt gegen die bekannte Problematik des so genannten Freitagabend-Events vor. Dadurch verlagerten sich die Trinkgelage in die Außenbezirke der Stadt. Aber selbst wenn es nur eine Hand voll Jugendlicher ist, die Einwohner und Besucher der Stadt terrorisieren, muss gehandelt werden: Wenn Polizeipräsenz und ein rigides Vorgehen gegen saufende und gewaltbereite Jugendliche helfen, darf diese Strategie nicht nur auf der Vorzeige-Kulturmeile angewandt werden, sondern muss auf das ganze Stadtgebiet ausgeweitet werden.

 Hier im Saarlouiser Stadtgarten kam es zu dem gefährlichen Angriff. Fotos: Heike Theobald

Hier im Saarlouiser Stadtgarten kam es zu dem gefährlichen Angriff. Fotos: Heike Theobald

 Gegen leere Flaschen und volle Jugendliche ziehen Stadt und Polizei in der Saarlouiser Altstadt ins Feld. Droht jetzt ein Verdrängungseffekt in die Außenbezirke?

Gegen leere Flaschen und volle Jugendliche ziehen Stadt und Polizei in der Saarlouiser Altstadt ins Feld. Droht jetzt ein Verdrängungseffekt in die Außenbezirke?

 Hier im Saarlouiser Stadtgarten kam es zu dem gefährlichen Angriff. Fotos: Heike Theobald

Hier im Saarlouiser Stadtgarten kam es zu dem gefährlichen Angriff. Fotos: Heike Theobald

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