Kaum Streit in Schulfragen Was der Wahlkampf die Parteien kostet
Saarlouis. Kann ein Landrat für jüngere Lehrer an den Berufsschulen sorgen, die ja in Trägerschaft des Kreises sind? Sarah Koch wollte das beim dritten Duell der Kandidaten der Landratswahl am Montagabend in Saarlouis wissen. Da fiel nur Kandidat Patrik Lauer was ein: "Ich könnte für einen Tag zur Auflockerung des Unterrichts sorgen
Saarlouis. Kann ein Landrat für jüngere Lehrer an den Berufsschulen sorgen, die ja in Trägerschaft des Kreises sind? Sarah Koch wollte das beim dritten Duell der Kandidaten der Landratswahl am Montagabend in Saarlouis wissen. Da fiel nur Kandidat Patrik Lauer was ein: "Ich könnte für einen Tag zur Auflockerung des Unterrichts sorgen." Für Lehrer ist der Kreis, dessen Verwaltungschef der Landrat ist, auch an den 30 meist weiterführenden Schulen nicht zuständig, deren Träger er ist. Nur für Bau und Ausstattung zeichnet er verantwortlich.Bloß persönliche Meinung konnte darum sein, was die Kandidaten Johannes Sicks zum Thema Schulstreiks von Schülern sagten: Schüler hätten sehr wohl ein Recht, sich auch auf der Straße zu artikulieren, fand Thomas Hartz (CDU) - "aber nicht während des Unterrichts". Das fuhr ihm seinen stärksten Applaus des Abends ein. Patrik Lauer (SPD) äußerte viel Sympathie, "Streik ja, Unterrichtsausfälle sollten aber weitgehend vermieden werden."
Zuständig dagegen ist ein Landrat für das bundesweit beachtete Konzept des Kreises, Schule als Lebensraum gemeinsam mit Schulleitung, Eltern und Schülern zu gestalten. Das wolle er weiter ausbauen, versicherte Lauer. Auch Hartz sah das so, legte den Akzent aber darauf, "sinnvolle Dinge mit Schulleitung und Kollegium abzustimmen". Gefragt danach hatte der Saarlouiser Schulleiter Jürgen Hannig. "Bedingungslose Unterstützung" sicherte Lauer Werner Thiel zu, der nach der Zukunft des Kompetenzzentrums Erneuerbare Energie am TGBBZ Dillingen fragte. Hartz etwas vorsichtiger: "Unterstützung ja, bedingungslos aber kann ich nicht sagen - es gibt ja auch noch andere Berufsbildungszentren."
"Förderschulen unverzichtbar"
Einig sind sich die Kandidaten, dass Inklusion, also der Unterricht behinderter Kinder in Regelschulen, wichtig sei, zugleich aber Förderschulen "unverzichtbar" (Hartz) bleiben. Beide erkennen auch keine Notwendigkeit, die vier Volkshochschulen im Kreis zusammenzulegen (Lauer: "rechtlich nicht möglich"). Engere Zusammenarbeit (Hartz), die Verständigung auf gemeinsame Standards in der Qualifikation der Dozenten (Lauer) seien aber wünschenswert.
Patrik Lauer (48) und Thomas Hartz (53) haben beide ihr Abi am Stadtgarten-Gymnasium Saarlouis gemacht, beide wurden Juristen, beide Bürgermeister, der eine von Nalbach seit 2003 und der andere von Ensdorf seit 1996. Der eine, Lauer, hat die "Schulzeit genossen". Dem anderen, Hartz, "hat Schule nicht immer Spaß gemacht". Lauer war Klassensprecher, der Hartz hatte einen Sozialkundelehrer, "der mein kommunalpolitisches Interesse geweckt hat". Saarlouis. Seit acht Wochen befinden sich Thomas Hartz (CDU) und Patrik Lauer (SPD) im Wahlkampf um das Landratsamt. Die Wahl wurde nötig, weil Landrätin Monika Bachmann (CDU) saarländische Sozialministerin wurde. 250 bis 300 Termine hat Lauer seitdem absolviert, Hartz hat seine nicht gezählt. Sein Wahlkampf kostet, schätzt er, rund 85 000 Euro. Lauer nimmt "einen mittleren fünfstelligen Betrag" an. Er nannte eine Zahl von 250 bis 300 aktiven Unterstützern. Hartz dankte vor allem der Jungen Union für die Wahlkampf-Unterstützung. we