Historischer Moment für das Saarpolygon am Dienstag

Ensdorf · Es klingt nach einer "Wetten dass"-Vorführung: Vier Spezialkräne werden eine 35 Meter lange und 55 Tonnen schwere Stahlbrücke auf 30 Meter Höhe hieven und auf den Zentimeter genau platzieren, damit sie dort verschraubt werden kann. Am Dienstag soll diese sportlich-bauhandwerkliche Aktion für das Bergbau-Denkmal Saarpolygon laufen, auf dem Plateau der größten Bergehalde des Saarlandes, die 150 Meter Höhe hat und zur ehemaligen Grube Duhamel in Ensdorf gehört. Voraussetzung für den Brückenhub ist, dass die Regengüsse aufhören, die verhinderten, dass das Hebe-Kunststück bereits dieser Tage stattfand. Für Freitag hatte der Bergbauerbe Saar Förderverein, der den Saarpolygon durch Spenden finanziert, das Ereignis ursprünglich geplant. Ein historischer Moment, denn mit dem Einziehen der Aussichts-Tribüne zwischen den zwei schräg gegeneinander gekippten Türmen ist die markante geometrische Optik der Landmarke vollendet. Man wird die begehbare Großskulptur also endlich so wahrnehmen, wie sie die Berliner Architekten Pfeiffer/Sachse entworfen haben und wie sie bislang nur in Simulationen zu sehen war.

 Bereits jetzt sichtbar und von Leserreporter Alfred Schmitt für die SZ fotografiert: ein riesiges stählernes X auf dem Ensdorfer Halden-Plateau. Foto: Schmitt

Bereits jetzt sichtbar und von Leserreporter Alfred Schmitt für die SZ fotografiert: ein riesiges stählernes X auf dem Ensdorfer Halden-Plateau. Foto: Schmitt

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Wettbewerb, Planung und Bau des Saarpolygons nahmen fünf Jahre in Anspruch, es tauchten Finanzlücken auf und Genehmigungsprobleme. Doch die Bauphase selbst lief dann exakt nach Zeitplan, so die Auskunft von Volker Hagelstein vom Förderverein. Im November sei das Fundament entstanden, seit Mitte April der Stahlaufbau gelaufen. Nun fehlt nur noch das Fachwerk-"Kleid". Die Einweihung des Denkmals ist für September vorgesehen. Das Saarpolygon soll nicht nur an den 2012 zu Ende gegangenen Saarbergbau erinnern, sondern auch symbolisch als Tor zur Zukunft für den Strukturwandel stehen.

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