Genehmigung gegen Grundstück?

Bous · Der Bau einer neuen Trasse zum Stahlwerk Bous verzögert sich: Dem Vernehmen nach will ein Grundstückbesitzer nur dann etwas Land verkaufen, wenn er neue Verkaufssortimente für das örtliche Einkaufszentrum genehmigt bekommt.

 Von diesem Kreisel am Einkaufszentrum Bous (EKC) soll es auf die Trasse zum Stahlwerk gehen. Foto: Hartmann Jenal

Von diesem Kreisel am Einkaufszentrum Bous (EKC) soll es auf die Trasse zum Stahlwerk gehen. Foto: Hartmann Jenal

Foto: Hartmann Jenal

Die Planung einer neuen Zufahrt zum Stahlwerk Bous und weiteren 15 Betrieben verzögert sich, weil sich die Verhandlungen über den Kauf von Grundstücken festgefahren haben. Die Zufahrt ist für das Stahlwerk Voraussetzung für eine 100-Millionen-Euro-Investition, wie Vertreter des Unternehmens bereits vor einem Jahr deutlich gemacht haben.

Die neue Trasse soll an den Kreisel am Einkaufszentrum Bous an die B 51 angebunden und an der Pulvermühle vorbei zum Industriegebiet geführt werden. Für die geplante Trasse ist das Planfeststellungsverfahren weit gediehen. Vor dem Bau aber müsste der Investor des Einkaufszentrums, eine auf Jersey ansässiger Investment-Gesellschaft, etwas Land an die Gemeinde Bous verkaufen.

Dieser Anlieger macht seine Zustimmung dem Vernehmen nach abhängig von der Genehmigung neuer Verkaufssortimente auf dem Gelände des Einkaufszentrums EKC. Es soll sich um so genannte zentrumsrelevante Sortimente wie Textilien, Schuhe und Elektroartikel auf mehreren tausend Quadratmetern handeln.

Auf einen solchen Tausch will sich aber niemand so recht einlassen. Das saarländische Wirtschaftsministerium bestätigte gestern auf Anfrage nur, dass es "derzeit noch den offenen Punkt gibt, dass noch nicht alle zur Realisierung notwendigen Grundstücke erworben werden konnten. Das Wirtschaftsministerium hat hierbei eine moderierende Rolle übernommen, um den Ankauf der notwendigen Grundstücke möglich zu machen." Der Sprecher des Ministeriums, Thorsten Bischoff, unterstrich weiter, dass auch eine alternative Streckenführung geprüft werde. Der Bürgermeister von Bous, Stefan Louis, sagte gestern, dass "die Grundstücksverhandlungen noch nicht zum Erfolg geführt haben".

Die umliegenden Gemeinden sind mit der geforderten Ausweitung des Sortimentes noch nicht befasst. Doch Völklingen, Saarlouis, und Ensdorf müssten sich alarmiert fühlen. Denn als sicher gilt, dass "zentrumsrelevante" Sortimente dieser Größe das bestehende Handelsgefüge zu Lasten der Städte und Gemeinden verändern würden. Die Stadt Saarlouis hatte aus ähnlichen Gründen bereits gegen große neue Verkaufsflächen in Ensdorf und im Outlet Wadgassen geklagt.

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