Entscheidung in letzter Sekunde

Merzig. Drei Sekunden sind in der Halle des Gymnasiums am Stefansberg noch zu spielen, als Borussia Merzigs Stefan Feller beim Stand von 59:59 Richtung Korb zieht. "Die Jungs haben mich schön freigespielt. Ich bin in die Lücke gezogen und habe den Ball im letzten Moment Richtung Korb befördert", beschreibt Feller die letzten Sekunden des Spiels gegen die SG Ensdorf/Griesborn

 Der Merziger Sergej Usanin (vorne) im Duell mit dem Ensdorfer Sebastian Kneip. Usanin machte insgesamt zehn Punkte.Foto: Ruppenthal

Der Merziger Sergej Usanin (vorne) im Duell mit dem Ensdorfer Sebastian Kneip. Usanin machte insgesamt zehn Punkte.Foto: Ruppenthal

Merzig. Drei Sekunden sind in der Halle des Gymnasiums am Stefansberg noch zu spielen, als Borussia Merzigs Stefan Feller beim Stand von 59:59 Richtung Korb zieht. "Die Jungs haben mich schön freigespielt. Ich bin in die Lücke gezogen und habe den Ball im letzten Moment Richtung Korb befördert", beschreibt Feller die letzten Sekunden des Spiels gegen die SG Ensdorf/Griesborn. Während die Schluss-Sirene hörbar das Ende der Begegnung verkündet, trudelt der Ball am Ring entlang - und rutscht schließlich zum umjubelten 61:59 durch die Maschen des Korbs.Die Überraschung ist perfekt: Merzig hat den Klassenprimus der Basketball-Landesliga nach einer unglaublichen Aufholjagd in letzter Sekunde niedergerungen - und ihm die erste Saisonniederlage beigefügt. "Wir haben heute gezeigt, dass wir oben mitspielen können", bilanzierte Vitali Boldt, der Spielertrainer der Merziger, zufrieden.

Die Leistung der Borussia in der ersten Hälfte war allerdings enttäuschend. Ensdorf dominierte die Partie, führte zwischenzeitlich gar mit 18 Punkten. Merzig agierte im Spielaufbau nervös und leistete sich viele Ballverluste. "Wir haben die Bälle viel zu einfach hergeschenkt", fasste Boldt die erste Hälfte zusammen. Die Gäste trumpften dagegen auf - und Brandon Hobbs sorgte mit einem krachenden Dunking für die 40:29-Halbzeitführung.

Nach den beiden Auftaktvierteln stellte Boldt aber von Mann-gegen-Mann-Verteidigung auf Zonenverteidigung um. Und das zeigte sofort Wirkung. Ensdorf musste gegen die nun aggressiver zu Werke gehenden Merziger viele Distanzwürfe machen. Die Fehlversuche landeten zumeist in den Händen von Sergej Usanin und Valerij Gerner - und dann im Korb der Gäste. Borussia kam ins Rollen und verkürzte den Rückstand nach einem schnellen Gegenzug über Dmitri Boldt, Usanin und Gerner 17 Sekunden vor Ende des dritten Viertels auf 43:46. "Wir haben gegen die Zonenverteidigung nicht gut gespielt und von außen nichts getroffen", erklärte Gäste-Trainer Torsten Müller.

Zweieinhalb Minuten vor der Schlusssirene tippte Usanin schließlich einen Rebound zum 55:54 und damit zur ersten Führung der Borussia in den Korb. Im direkten Gegenzug blockte Usanin einen Wurfversuch von Sebastian Kneip. Dmitri Boldt bediente Gerner, der nach eleganter Körpertäuschung den Vorsprung eine Minute vor Ende auf 57:54 ausbaute. Zehn Sekunden waren noch zu spielen, als Gerner nervenstark zwei Freiwürfe zum 59:56 verwandelte. Die SG Ensdorf war nun unter Zugzwang, und Hobbs wurde 4,9 Sekunden vor dem Ende bei einem Dreipunkte-Versuch von Vitali Boldt gefoult. Der mit im Schnitt 23,6 Punkten gefährlichste Korbjäger der Liga verwandelte alle drei Freiwürfe sicher zum 59:59-Ausgleich. Doch nun schlug die Stunde von Feller, der mit seinem Korbleger den Sieg sicherstellte. Trotz der Niederlage bleibt Ensdorf auf Rang eins, Merzig ist Dritter (siehe auch Zahlen).

Punkte für Borussia: Stefan Feller 13, Valerij Gerner 13, Vitali Boldt 12, Sergej Usanin 10, Denis Zubov 8, Dmitri Boldt 5.

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