Bundesverdienstmedaille Ein Leben für das Ehrenamt

Ensdorf · Guido Müller erhielt die Bundesverdienstmedaille für sein unermüdliches Engagement.

 Guido Müller (Mitte) aus Ensdorf bekam von Kulturminister Ulrich Commerçon den Bundesverdienstorden im Beisein seiner Frau Therese und Bürgermeister Hartwin Faust.

Guido Müller (Mitte) aus Ensdorf bekam von Kulturminister Ulrich Commerçon den Bundesverdienstorden im Beisein seiner Frau Therese und Bürgermeister Hartwin Faust.

Foto: Merkel Carolin/Carolin Merkel

„Als unser Chorleiter mir Ende vergangenen Jahres verraten hat, dass ich diese Auszeichnung bekommen werde, war ich gar nicht begeistert. Ich stehe nämlich gar nicht gerne im Mittelpunkt. Doch heute muss sich sagen, ich bin stolz darauf“, sagte Guido Müller, Jahrgang 1939, kurz nach der Verleihung der Bundesverdienstmedaille. Die offizielle Ansprache mit der Begründung hielt Kulturminister Ulrich Commerçon. Der Vorschlag, Müller für sein jahrzehntelanges ehrenamtliches Wirken auszuzeichnen, kam von Ensdorfs Bürgermeister Hartwin Faust. Er war einer der ersten Gratulantenund hofft, dass dieses Engagement noch viele Jahre andauert.

Dass es „ein bisschen länger“ bis zur Auszeichnung gedauert hat – die Begründung des MGV Concordia und des gemischten Chores Heiterkeit stammt aus dem Jahr 2015 – liege nicht an seinem Ministerium, betonte Commerçon. Und etwas geändert, das zeigte ein Blick in die vielfältigen Tätigkeiten des in Losheim geborenen Müller, hat sich in den vergangenen gut zwei Jahren seines umfangreichen, ehrenamtlichen Engagements nicht. So ist er auch im Alter von fast 79 Jahren noch immer Vorsitzender der Chorgemeinschaft, hält dort entgegen des Trends der aussterbenden Chöre die Fäden ebenso zusammen wie in der Kirchengemeinde.

Durch den Chorgesang, erzählte Müller, sei er in Ensdorf schnell integriert gewesen, recht bald kam das politische Engagement in der CDU hinzu. Guido Müller war viele Jahre im Gemeinderat, arbeitete in den Ausschüssen mit, vertrat seine neue Heimatgemeinde als Beigeordneter. Zudem ist er im Pfarrgemeinde- und Pfarrverwaltungsrat aktiv. Mit seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 1995 widmete sich der Konstrukteur, der viele Jahre bei Villeroy & Boch gearbeitet hat, zusätzlich intensiv der Pflege des Hasenbergs. „Und, wie sollte es anders sein, als bei der Gründung des Fördervereins Freunde des Hasenbergs der Vorstand zusammengestellt wurde, war auch hier wieder Guido Müller mit von der Partie“, berichtete Commerçon.

„Ich habe das Wort Nein einfach vergessen, hatte zeitweilig zehn Ehrenämter auf einmal, jetzt sind es nur noch sieben“, erzählte Guido Müller und lacht. Denn die Arbeit, das betont er, macht ihm Spaß, ganz besonders, wenn, wie bei den Akteuren am Hasenberg, neue Mitstreiter gefunden werden können. Aktuell, so berichtet er, treffen sich jeden Dienstagvormittag sieben Leute, die das zwölf Hektar große Gelände in Schuss halten. Ein paar Helfer mehr seien aber durchaus herzlich willkommen.

Die Auszeichnung, die, wie Commerçon betonte, inzwischen längst nicht mehr so oft vom Bundespräsidenten vergeben wird und einer strengen Vorprüfung unterliegt, sieht Guido Müller auch ein bisschen als Ansporn für potenzielle Nachahmer. „Ich engagiere mich im Chor, in der Kirche und auf dem Hasenberg. Das sind allesamt Problemfelder, bei denen es schwierig ist, Nachwuchs zu bekommen“, erklärte er. Sein größter Dank ging an seine Frau Therese, „das Wertvollste, was ich vor 60 Jahren kennengelernt habe“. Die Müllers sind seit 57 Jahren verheiratet, haben zwei Kinder, fünf Enkel, der zweite Urenkel hat sein Kommen für Ende Juli angekündigt.

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