Ein kreativer Kopf voller Ideen

Ensdorf · In der Endausscheidung in Berlin konkurriert Markus Eckardt morgen mit 18 Firmen. Mit einer speziellen Silberlegierung, Mujodogane genannt, will der Goldschmied aus Ensdorf die Jury überzeugen.

 Tochter Sophia Eckardt präsentiert die Schale, die beim Designpreis der Bundesrepublik um den Sieg kämpft, Vater Markus zeigt das Rohmaterial. Foto: Carolin Merkel

Tochter Sophia Eckardt präsentiert die Schale, die beim Designpreis der Bundesrepublik um den Sieg kämpft, Vater Markus zeigt das Rohmaterial. Foto: Carolin Merkel

Foto: Carolin Merkel

"Großes entsteht immer im Kleinen" - wer kennt nicht diesen Slogan, mit dem das Saarland für seine Besonderheiten Werbung macht? So ein Kleinod, das mit Sicherheit längst dabei ist, zu etwas ganz Großem zu werden, hat Markus Eckardt zusammen mit seiner Frau Sybille Gleim-Eckardt sowie Tochter Sophia mitten in Ensdorf am Place du Jumelage geschaffen.

Seit 1991 ist der gelernte Goldschmied selbstständig, seine Kunden kommen aus der ganzen Welt, auch, und das betont er, einige aus dem Saarland. Und doch fühlt er sich ein bisschen wie der sprichwörtliche Prophet im eigenen Land, der vor der eigenen Haustür nicht viel gilt. Aufmerksam geworden auf sein außergewöhnliches Produkt Mujodogane (siehe Info), das er bereits 2009 entwickelt hat, ist die Jury des Designerpreises der Bundesrepublik Deutschland, der im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie jährlich verliehen wird.

Insgesamt 158 Produkte wurden Anfang des Jahres eingereicht, 19 davon haben es in die Endausscheidung geschafft, die Preisvergabe ist am morgigen Donnerstag, 25. September. Für den Bundeswettbewerb qualifiziert hat Eckardt sich durch die Teilnahme auf Landesebene, bei dem er eine Anerkennung bekam. Dort hatte die Firma Flasche die Nase vorn.

"Natürlich hat es mich sehr gefreut, dass ich jetzt als einziger Saarländer im Finale bin", verrät Eckardt. Er wird mit Produkten von namhaften Firmen wie BMW , Nesmuk oder Nomos konkurrieren, ist als kleines Familienunternehmen Außenseiter bei der Preisvergabe.

Am Donnerstag nach Berlin fahren wird Eckardt nicht, "dazu bin ich viel zu aufgeregt, außerdem fehlt mir die Zeit dann in meiner Werkstatt", verrät er. Sein Kopf ist voller Ideen, er arbeitet unter anderem gerade an der Kandidatur für den German Design Award 2015. Ein direkter Draht zur Veranstaltung wird ihm übermitteln, wie es für ihn ausgegangen ist. "Auf jeden Fall ist schon der Endausscheid für mich ein großer Preis, der mich stolz macht. Es ist schön, wenn neben dem Design auch die Produktidee, die dahinter steckt, auf Bundesebene Anerkennung findet" sagt er.

Mit den Auszeichnungen, so freut er sich, sei endlich der Tellerrand Saarland aufgebrochen, dennoch fühlt sich Markus Eckardt mit seiner Familie als waschechter Saarländer wohl in Ensdorf . "Ich glaube, in einer Großstadt kann ich nicht so in Ruhe arbeiten wie hier", erklärt er. Es ist seine Arbeit, die ihn fasziniert, er sieht sich viel mehr als Handwerker denn als Künstler, und gibt gerade in seiner Werkstatt das handwerkliche Geschick an die Tochter weiter.

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HintergrundMujodogane ist eine Silberlegierung speziell für die Herstellung von Schmuckstücken in der Schmiedekunst des japanischen Mokume gane. Diese neu entwickelte Legierung bietet eine preiswerte Alternative zu weißen Schmuckmetallen wie Weißgold, Palladium und Platin. Es hat viele Vorteile, ist unter anderem frei von Schadstoffen und Nickel, die tiefschwarze Farbe entsteht nur durch Erhitzung, die Schmuckstücke begeistern durch einen sehr guten Kontrast. Die eingereichten Stücke, darunter eine Schale, sind auf der Seite des Bundeswettbewerbs unter www.bundesdesignpreis.de oder unter www.mokume-saar.de zu sehen. cim

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