Die Freude am Musizieren bleibt

Ensdorf · Otmar Martin ist mit 80 Jahren der älteste Musiker des Akkordeon-Orchesters Ensdorf. Zugleich ist er auch ein waschechter Ensdorfer, die übrigen Mitglieder des Orchesters kommen aus einem weiteren Umkreis.

 Jeden Dienstag probt das Akkordeon-Orchester Ensdorf im Vereinslokal Zum Anker – und das seit mehr als 50 Jahren. Foto: Carolin Merkel

Jeden Dienstag probt das Akkordeon-Orchester Ensdorf im Vereinslokal Zum Anker – und das seit mehr als 50 Jahren. Foto: Carolin Merkel

Foto: Carolin Merkel

Hochkonzentriert sitzen die zwölf Musiker des Akkordeon-Orchesters Ensdorf zusammen; auf den Notenständern liegen die Noten des weltbekannten Songs "Music" von John Miles. Mit Sicherheit ist es etwas ungewöhnlich, diese Ballade aus dem Jahr 1976 in dieser Instrumentierung zu spielen, doch bereits die ersten Töne beweisen, wie modern und mitreißend Akkordeon-Musik sein kann. Gespielt wird sie von den aktiven Mitgliedern des Orchesters zwischen zwölf und 80 Jahre alt.

Mit seinen 80 Jahren der älteste ist Otmar Martin. Er ist bereits seit dem Jahr 1965 im Orchester , das in diesem Jahr seinen 60. Geburtstag feiert. Neben seinem musikalischen Engagement hatte Otmar Martin aber auch das Amt des Vorsitzenden in den Jahren 1967 bis 1989 sowie von 2007 bis 2015 inne, ist inzwischen zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Und, das verrät sein Amtsnachfolger Franz-Josef Blaß, Otmar Martin ist mittlerweile auch der einzige echte Ensdorfer. Ansonsten, sagt der amtierende Vorsitzende, kommen die Musiker aus einem weiten Umkreis. "Ich denke, die größte Motivation ist, dass wir bei den ausgewählten Stücken, die wir spielen, selbst sehr viel Freude haben", sagt er. Der Saarlouiser ist bereits 1962 mit dem Akkordeon-Orchester Ensdorf erstmals in Berührung gekommen, Auszeiten gab es aus beruflichen und privaten Gründen. Ein großes Problem über die sechs Jahrzehnte, berichtet er, sei die ständige Fluktuation. "Daher grenzt es irgendwie schon an ein Wunder, dass wir dieses Jubiläum überhaupt feiern können", sagt er. Ganz realistisch weiß er, dass, "wenn zehn Jugendliche anfangen, am Ende mit viel Glück einer übrig bleibt".

Fluktuation gab es bei den Musikern auch im Amt des Dirigenten. Inzwischen stellt sich die Rodener Musiklehrerin für Akkordeon und Klavier, Svetlana Schneider, die selbst viele Jahre aktives Mitglied im Orchester war, dieser Aufgabe. Sie motiviert die Musikerinnen und Musiker bei den Proben, unterbricht immer wieder, will die beste Leistung. Und die ist gefragt, spätestens bei den Konzerten, bei denen das Orchester immer viel Publikum begrüßen kann.

Gegründet wurde das Akkordeon-Orchester im Jahr 1956 vom Lehrer Puff, erzählt der Vorsitzende. "Damals wurde noch im Pfarrheim geprobt, aber sehr schnell hat der Verein im Lokal Zum Anker seine Bleibe gefunden." Die Räumlichkeiten sind die Konstante in der Vereinsgeschichte.

Aber auch, dass bei den Ehrungen in diesem Jahr noch einige Gründungsmitglieder dabei sein werden, zeigt die langjährige Treue. Das würde, sagt Franz-Josef Blaß, sicherlich dem Musiklehrer Erhard Jenal, der als langjähriger Leiter auch ihn einst zum Akkordeonspielen gebracht hat, sicherlich gefallen.

Das Akkordeon-Orchester Ensdorf probt jeden Dienstagabend in der Zeit von 19.30 bis 21 Uhr im Gasthaus Zum Anker in Ensdorf . Die Dirigentin ist Svetlana Schneider. Weitere Informationen gibt es beim Vorsitzenden Franz-Josef Blaß unter der Telefonnummer (0 68 31) 4 33 03.

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