Das Polygon lässt sich fast schon erfühlen

Ensdorf · Wie es einst aussehen soll, das Polygon auf der Berghalde in Ensdorf, kann man bisher nur auf Plänen erkennen. Doch die ersten Teile stehen, wovon sich nun die Besichtigungsgruppe überzeugen konnte.

 Die Montage der Landmarke Saarpolygon hat begonnen, die Baustelle auf der Bergehalde in Ensdorf in 150 Metern Höhe verlangt bei dem Wetter den Arbeitern so einiges ab. Fotos: Carolin Merkel

Die Montage der Landmarke Saarpolygon hat begonnen, die Baustelle auf der Bergehalde in Ensdorf in 150 Metern Höhe verlangt bei dem Wetter den Arbeitern so einiges ab. Fotos: Carolin Merkel

Skeptisch schaut Volker Hagelstein vom Vorstand des Fördervereins "BergbauErbeSaar" am Dienstagnachmittag in den Himmel - die dicken Wolken, weiß er, verheißen nichts Gutes. "Ob da überhaupt jemand kommt, ist fraglich", sagt er und steigt zusammen mit Jutta Schneider, Leiterin der Geschäftsstelle, in den Wagen. Auf unwegsamem Gelände geht es hinauf auf den Ensdorfer Hausberg, die Bergehalde Duhamel. Für 17 Uhr hat der Verein zur ersten öffentlichen Baustellenbesichtigung der Landmarke eingeladen, doch das Wetter meint es absolut nicht gut. Umso erfreulicher ist, dass schon die ersten Besucher auf dem Plateau in luftiger Höhe warten, als die beiden aus dem Wagen steigen. Am Ende, da staunten Hagelstein und Schneider nicht schlecht, haben sich 20 wagemutige Besucher hinauf gewagt.

Sie werden mit einer sehr intensiven Baustellenbesichtigung ganz nah am Geschehen belohnt. Zunächst erläutert Volker Hagelstein noch einmal ganz kurz, warum es von der Gründung des Vereins und der Idee, ein Denkmal zu bauen, bis zum Baubeginn stolze fünf Jahre gedauert hat. Keinen Zweifel lässt er daran, dass mit der aktuellen Ausführung des Polygons etwas ganz Einmaliges auf der Bergehalde Duhamel entsteht. "Wir wollten ein Denkmal setzen, das sowohl an die Vergangenheit des Bergbaus erinnert, zugleich aber auch das Tor in die Zukunft öffnet", sagt er und zeigt anhand der bereits stehenden ersten Segmente, wie sich die Form der Landmarke weiterentwickeln wird.

Die neue Zuwegung, die bis zur Eröffnung im Sommer ebenfalls fertig sein soll, beschert den zukünftigen Besuchern einen Blick auf ein Tor, wie er erläutert. Doch nicht nur die unterschiedlichen Formen, die am Tag je nach Blickwinkel entstehen, auch die Ansicht bei Nacht bringt Hagelstein zum Schwärmen. "Während tagsüber eher die Außenhülle zu sehen sein wird, ist es in der Nacht durch die Beleuchtung der Treppen das innere Gerüst, das der Landmarke ihr Gesicht verleiht", erklärt er.

Noch ist davon nicht allzu viel zu sehen, allerdings lassen die 8,50 Meter hohen ersten Segmente (insgesamt werden drei Segmente die Träger des Plateaus bilden) durchaus erahnen, wie hoch hinaus das Polygon wachsen wird. Während der Baustellenbesichtigung sind die Arbeiter am Werk, jedes Teil wird einzeln montiert. "Derzeit sind die Arbeiter daran, die Brücke, die am Ende mit großen Kränen eingeschwenkt wird, zu montieren. Deshalb kann es sein, dass in den kommenden Tagen das Polygon nicht so schnell in die Höhe wächst", erläutert Hagelstein.

Der Baufortschritt wird von vielen der Besucher der Baustellenführung intensiv beobachtet. "Ich bin als Gleitschirmflieger auf der Bergehalde seit zehn Jahren unterwegs. Ich bin ein totaler Befürworter des Polygons, finde es schon jetzt sensationell für Ensdorf ", sagt Thomas Groß aus Saarlouis. Irmgard David wohnt gleich am Fuße der Bergehalde, ist echte Ensdorferin. "Ganz ehrlich, mich musste man erst überzeugen vom Polygon. Doch jetzt, muss ich sagen, bin auch ich begeistert", erklärt sie.

Und auch bei Hans-Günther Amann aus Schwalbach stößt die Landmarke auf Zustimmung. "In unserer Familie gab es viele Bergleute. Zudem sind wir oft auf der Bergehalde unterwegs. Ich freue mich auf das Polygon, und die Führung heute fand ich klasse", sagt er.

Alle, die gerne einen Blick auf den Baufortschritt des Polygons werfen möchten, können dies dank einer Webcam, die der Förderverein "BergbauErbeSaar" gleich gegenüber der Baustelle montiert hat, jederzeit im Internet tun.

bergbauerbesaar.de

Jeden Dienstag (bis voraussichtlich Juni) bietet der Verein "BergbauErbeSaar" um 17 Uhr Baustellenführungen am Saarpolygon an. Treffpunkt ist die Sonnenbank auf dem Haldenplateau (öffentliche Seite der Bergehalde, etwa 30-minütiger Haldenaufstieg, Zugangsmöglichkeit ab der Straße "Bei Fußenkreuz" nahe der Großsporthalle im Sportzentrum Ensdorf ).

Bei der Führung wird Vorstandsmitglied Volker Hagelstein Interessantes rund um den Bau des Saarpolygons berichten, ist auch gerne bereit, Fragen zu beantworten. Das Baufeld kann aus Sicherheitsgründen nicht betreten werden. Vom Treffpunkt Sonnenbank aus ist aber eine gute Sicht auf das Bauwerk gewährleistet.

 Die Stahlteile am Saarpolygon werden montiert.

Die Stahlteile am Saarpolygon werden montiert.

 Bei der Baustellen-Führung konnten sich die Besucher auch das Modell der Landmarke anschauen.

Bei der Baustellen-Führung konnten sich die Besucher auch das Modell der Landmarke anschauen.

 Volker Hagelstein vom Förderverein „BergbauErbeSaar“ informierte bei der ersten Baustellen-Führung ganz nah am Geschehen über den Baufortschritt am Saarpolygon.

Volker Hagelstein vom Förderverein „BergbauErbeSaar“ informierte bei der ersten Baustellen-Führung ganz nah am Geschehen über den Baufortschritt am Saarpolygon.

Weitere Informationen zum Förderverein "BergbauErbeSaar" und seinem ersten Projekt "Saarpolygon" gibt es bei Jutta Schneider in der Geschäftsstelle unter Telefon (06 81) 4 05 13 57.

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