Arbeiten, wo andere sich entspannen

Ensdorf · Ferien, das bedeutet Sommer, Sonne und viel Freizeit. Doch wo die einen ihre Ferien genießen, müssen die anderen arbeiten. Die SZ stellt Leute vor, die in der schönsten Zeit des Jahres keinen Urlaub machen.

 Pause für Marlies Huberty: Sie ist die Frau an der Kasse des Ensdorfer Freibads. Foto: Barbara Scherer

Pause für Marlies Huberty: Sie ist die Frau an der Kasse des Ensdorfer Freibads. Foto: Barbara Scherer

Foto: Barbara Scherer

Die Sonne scheint, im Hintergrund hört man Lachen und Plätschern - typische Schwimmbadgeräusche. Während Kinder und Erwachsene schwimmen und auf der Wiese des Ensdorfer Freibads liegen, hält eine seit nunmehr acht Jahren jeden Tag die Stellung: Marlies Huberty, die Frau an der Kasse.

"Eigentlich wollte ich das nur ein Jahr lang machen", erzählt die 52-Jährige aus Saarwellingen lachend, "aber es hat mir Spaß gemacht." Von Mitte Mai bis Ende August ist Schwimmbadsaison, und da muss Huberty präsent und flexibel sein: "Ich kann nur freimachen, wenn schlechtes Wetter ist."

Sobald aber die Sonne scheint, ist sie da und sitzt im Kassenhäuschen am Eingang, verkauft Eintrittskarten, kontrolliert Schüler- und Studentenausweise, füllt am Anfang der Saison die Anträge für Saisonkarten aus. Außerdem führt sie Buch über die Besucherzahlen des Freibads.

Mittlerweile kennt sie viele der Besucher des Freibads schon mit Namen. "Ich habe Dauergäste, die kommen sogar aus Heusweiler oder Riegelsberg", erzählt sie. Und die stets gut gelaunte Frau ist bei den Gästen auch beliebt: "Einige bringen mir Kuchen oder Zucchini aus ihrem Garten mit."

Auch bei Fragen und Anliegen ist sie oft die erste Ansprechpartnerin, verweist die Leute dann aber an den Kiosk oder an den Bademeister weiter. "Wenn was ist", erzählt sie, "kommen die Leute zuerst zu mir".

Urlaub in den Sommermonaten ist für Huberty natürlich unmöglich. Das findet sie ein bisschen schade: "Man hat gar nichts von der Sommerzeit. Abends ist man zu müde - ich war das letzte Mal vor zwei Jahren hier schwimmen."

Den Urlaub gönnt sie sich nach der Saison, dann geht es zwei Wochen lang irgendwohin, "wo Wasser und Sonne sind. Das brauche ich dann, wenn man vorher nur zuschaut."

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