Naturschutz Für den Artenschutz: Lasst die Raupen unbehelligt!

Saarlouis · „Ihhh“, eklig findet der Kollege das Bild von der Traube vieler Raupen in einem Netz. Leserreporter Johannes Ruße hat das Foto geschickt.

 Kein Grund zur Besorgnis: Die Raupen der Gespinstmotte werden als "ungefährlich" eingeordnet.

Kein Grund zur Besorgnis: Die Raupen der Gespinstmotte werden als "ungefährlich" eingeordnet.

Foto: Johannes Ruße

Johannes Ruße schreibt zu seinem Foto: „Am Saaraltarm habe ich Würmer entdeckt, die die Blätter von einigen Bäumen fressen und sich dann mit einem langen Faden zur Erde ablassen. Ich kenne diese Sorte von Würmern nicht und habe nur gehört, dass sie giftig wären. Stimmt das? So müssten die Gärtner der Stadt diese entfernen. Viele Kinder und auch Erwachsene wären gefährdet.“

Ruße ist nicht der Einzige, der sich sorgt. „Wir haben viele Anfragen zurzeit“, sagt der Pressesprecher der Stadt Saarlouis, Sascha Schmidt, als die SZ bei ihm nachfragt. Im Saarlouiser Stadtgebiet werden vermehrt Raupenvorkommen gesichtet, sagt Schmidt.

Er gibt Entwarnung: „Es handelt sich dabei fast ausschließlich um die Gespinstmotte, deren Gespinste als ungefährlich eingeordnet werden. Die Gespinstmotte webt den Ast, an dem sie frisst, aber auch ganze Sträucher und Bäume mit einem weißen Gespinst ein.“

Und weiter im Bio-Unterricht: Die Raupen lassen sich teilweise an sehr stabilen Fäden bis zum Boden ab. Die Fäden mit teilweise mehreren Dutzend Raupen können aus mehreren Metern Höhe bis zum Boden reichen.

     Sieht schon unheimlich aus: Ein Baum von der Gespinstmotte eingehüllt.

Sieht schon unheimlich aus: Ein Baum von der Gespinstmotte eingehüllt.

Foto: Sascha Schmidt

Laut Pressesprecher gibt es in Saarlouis an städtischen Bäumen in diesem Jahr bislang nur einen Befall durch den Eichenprozessionsspinner, dieser wurde fachmännisch beseitigt und wird regelmäßig nachkontrolliert. Der Eichenprozessionsspinner kommt tatsächlich hauptsächlich an Eichen vor. Nester des Eichenprozessionsspinners sollten unbedingt ausschließlich von fachkundigen Personen entfernt werden.

Schmidt fügt an, was auch den zahlreichen Anrufern bei der Stadtverwaltung geantwortet wird: „Im Sinne eines umfassenden Artenschutzes bittet der Neue Betriebshof Saarlouis darum, die Gespinstmotte in ihren verschiedenen Entwicklungsstadien aber auch alle anderen Raupen unbehelligt zu lassen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort