Weihnachtsgeschäft Weihnachtsgeschäft etwa so wie im Vorjahr

SAARLOUIS · Der Saarlouiser Einzelhandel ist mit dem Weihnachtsgeschäft zufrieden. Aber nicht überall läuft es wirklich gut, zeigt in eine Umfrage.

 Vom Weihnachtsmarkt bis zu den großen Kaufhäusern und Geschäften herrscht in Saarlouis in den letzten Adventstagen vor Weihnachten geschäftiges Treiben.

Vom Weihnachtsmarkt bis zu den großen Kaufhäusern und Geschäften herrscht in Saarlouis in den letzten Adventstagen vor Weihnachten geschäftiges Treiben.

Foto: Axel Künkeler

Am Samstag vor dem dritten Advent herrschte den ganzen Tag bis zum späten Abend beim Mitternachts-Shopping geschäftiger Trubel in Saarlouis. Zwischen Kleinem und Großem Markt flanierten die Besucher über den Weihnachtsmarkt, in den Boutiquen bis hin zu den Kaufhäusern drängte sich die Kundschaft. Durchweg herrschte bei den Einzelhändlern Zufriedenheit mit dem bisherigen Weihnachtsgeschäft. Aber auch die Hoffnung, dass es in den letzten Tagen vor Heiligabend nach anziehen möge, war bei einer SZ-Umfrage mehrfach zu hören.

„Wir sind zufrieden“, sagt Karina Plohmann, obwohl es im letzten Jahr besser gewesen sei. Auf dem Weihnachtsmarkt verkauft sie Schmuck einer rheinland-pfälzischen Manufaktur. Gemeinsam mit ihrem Mann ist sie schon seit über 20 Jahren in Saarlouis vertreten, dazu kommen Stände in Saarbrücken und Merzig. Plohmanns bleiben optimistisch: „Das zieht in den letzten Tagen noch an und gleicht sich bis zum Ende des Marktes wieder an.“ Schmuck werde zu Weihnachten noch immer gerne verschenkt. „Es kommen unwahrscheinlich viele Männer“, plaudert Karina Plohmann aus dem Nähkästchen, erst nur zum Schauen mit ihren Frauen, dann alleine zum Geschenke kaufen.

Etwas skeptischer ist Jörg Canné, Inhaber von „Uhren-Schmuck Canné“ am Großen Markt. Zu den beliebtesten 25 Geschenkartikeln an Weihnachten zähle dieses Sortiment nicht mehr, zitiert er eine aktuelle Statistik wonach vor allem Smartphones und Spielekonsolen ganz vorn rangieren. Auch durch den Online-Handel sei das Geschäft schwierig geworden, mehr als ein, zwei Prozent Steigerung nicht mehr möglich. „Das Geschäft ist ähnlich wie 2017“, sagt Canné und ist trotzdem zufrieden, weil „ich nicht mehr erwartet habe“.

„Noch zufrieden“ zeigt sich Christian Bergholz, vom gleichnamigen Herrenausstatter in der Sonnenstraße. Vor allem Stammkunden hätten viel gekauft, aber die Frequenz sei rückläufig und das Geschäft insgesamt „deutlich schlechter als in den Vorjahren“. Er sieht die Ursache ebenfalls im Internet: „Der Online-Handel setzt jeder Stadt zu“, gehe auch an Saarlouis nicht vorbei. Zudem sei die Winterware lange nicht gut gelaufen, weil es zu lange noch sehr warm gewesen sei. Mode für Männer werde aber jetzt vor dem Fest von Frauen für ihre Partner und von Kindern für ihre Väter („die sind Kunden bei mir“) als Weihnachtsgeschenk gekauft.

Bei „Madeleine Damenmoden“ in der Bibelstraße läuft es dagegen völlig anders. „Frauen kleiden sich selbst ein“, weiß die Inhaberin Katrin Schu-Lukas. Lediglich einige Gutscheine würden von Männern als Geschenk gekauft. Sie sei aber zufrieden, das Weihnachtsgeschäft sei „besser als im letzten Jahr“. Dennoch ist es für die Geschäftsfrau nicht die umsatzstärkste Zeit des Jahres: „Unser Geld verdienen wir im Sommer“, berichtet sie, wenn die Busse aus den Niederlanden oder Ostdeutschland viele Touristen in die Stadt bringen.

Einige Meter weiter bei „Balance Action and Mountain Sports“ könnte man vermuten, dass es ähnlich läuft. Das Angebot für Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Klettern und MTB ist, von Snowboards und Skiern abgesehen, ebenfalls stark auf den Sommersport zugeschnitten. Doch Inhaber Andreas Krautkrämer widerspricht: „Wir haben im Dezember und Januar die meisten Umsätze.“ Auch bei ihm hat es wegen der warmen Witterung „erschreckend spät“ angefangen, ziehe aber seit dem zweiten Adventssamstag stark an. „Alltagstaugliche Sport-Kleidung“ werde nun vielfach als Geschenk eingekauft, oft aber auch Gutscheine, die nach den Feiertagen eingelöst werden.

Krautkrämer hat sich der Internet-Konkurrenz angepasst, verkauft seine Ware nicht nur in seinem Laden in der Bibelstraße, sondern auch online. Noch sei der stationäre Handel stärker, aber in manchen Monaten mache der Online-Vertrieb die Hälfte seines Umsatzes aus.

„Ähnlich wie im Vorjahr, erst nicht so gut, aber jetzt spürbar anziehend.“ Was für viele kleine Fachgeschäfte gilt, hört man auch im Kaufhaus Pieper. „2017 war am Ende doch ein sehr gutes Geschäftsjahr“, blickt Stephan Lang, Mitglied der Geschäftsleitung, zurück. Er hoffe nun auf einen ähnlichen Verlauf in diesem Jahr. Accessoires, Schmuck, Parfum seien nach wie vor die beliebten Klassiker, aber auch Jacken, generell die Winterware sei stark gefragt.

Im Trend liegen dabei personalisierte Artikel, wie etwa Pullis mit den Initialen des Käufers: „Da greift der Kunde gerne zu.“ Die Nachfrage in der Lebensmittelabteilung für die Festtage sei schon jetzt sehr groß. Die „dringende Empfehlung, rechtzeitig bestellen“, gibt Lang deshalb mit auf den Weg.

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