Ein Wegekreuz für Johanna Heinrich

Reisbach/Falscheid. Am einem Septemberabend im Jahr 1919 war die 17 Jahre alte Johanna Heinrich aus Reisbach auf dem Heimweg von der Arbeit. In der Tasche den kargen Lohn einer Dienstmagd. Auf dem Waldweg zwischen Falscheid nach Reisbach, dem Kirchenpfad, wurde sie brutal überfallen. Der Täter schlug sie mit einem Stein nieder, beraubte und vergewaltigte sie

 Das neue Granitkreuz für das ermordete Mädchen. Foto: SZ

Das neue Granitkreuz für das ermordete Mädchen. Foto: SZ

Reisbach/Falscheid. Am einem Septemberabend im Jahr 1919 war die 17 Jahre alte Johanna Heinrich aus Reisbach auf dem Heimweg von der Arbeit. In der Tasche den kargen Lohn einer Dienstmagd. Auf dem Waldweg zwischen Falscheid nach Reisbach, dem Kirchenpfad, wurde sie brutal überfallen. Der Täter schlug sie mit einem Stein nieder, beraubte und vergewaltigte sie. Ein vorbeikommender Fußgänger hörte ein Stöhnen aus dem Wald kommen. Dem Geräusch folgend, fand der das schwerverletzte, entkleidete Mädchen. Der Täter konnte unerkannt flüchten. Herbeigerufene Helfer brachten die schwerverletzte Johanna nach Reisbach. Nach wenigen Tagen des Leidens erlag sie am 13. September ihren schweren Kopfverletzungen. Der unbekannte Täter, der mit dem Fahrrad geflüchtet war, konnte erst längere Zeit später dingfest gemacht werden. Er wurde anhand der bei ihm gefundenen Tasche und Kleidungsstücke des Mädchens überführt. Der Retter Johannas stand bis zur Überführung des wahren Täters unter Verdacht, die Tat selbst begangen zu haben. Nach der Verurteilung erhängte sich der Täter. Horst Leidinger aus Falscheid hat nun das neue Granitkreuz, es ist das dritte, im Andenken an die junge Johanna Heinrich aufgerichtet. Die beiden vorherigen Kreuze waren verschwunden. Das erste, ein Holzkreuz war verfallen, das nachfolgende Sandsteinkreuz wurde von einem Auto zertrümmert. Horst Leidinger, der diese Stätte der Erinnerung aus eigener Tasche finanziert hat, hofft, dass dem neuen Kreuz ein längeres Dasein beschieden sein wird. Der Historische Verein dankt Horst Leidinger. für seine selbstlose Arbeit. red/ab

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