90. Geburtstag Ein vielseitiger Liebhaber seiner Heimat

Hemmersdorf. · 90 Jahre alt wird heute Johannes Monter aus Hemmersdorf. Seine Liebe zu alten Dingen und zur experimentellen Archäologie halten ihn auch im hohen Alter noch fit und rüstig.

 Johannes Monter hat sich zeitlebens für die Technik begeistert. Unser Foto zeigt ihn bei der Restaurierung eines über 100 Jahre alten Brillenschleifgerätes.

Johannes Monter hat sich zeitlebens für die Technik begeistert. Unser Foto zeigt ihn bei der Restaurierung eines über 100 Jahre alten Brillenschleifgerätes.

Foto: Erhard Grein

Mit fast wissenschaftlicher Akribie hat er Tausende Jahre geschichtlicher Entwicklung seiner engeren Heimat erforscht: Johannes Monter. Er wird am heutigen Donnerstag, 2. November, in der Straße Zum Grafenthal 6 in Hemmersdorf 90 Jahre alt.

Mit seinen vielen Aktivitäten ist er jung geblieben. Er stammt aus der erstmals 1570 nachgewiesenen Großhemmersdorfer Bauernfamilie Monter. Johannes Monter wollte ursprünglich Goldschmied werden. Er erlernte allerdings zeitbedingt das Landmaschinenschlosserhandwerk. Als junger Soldat kam er in französische Kriegsgefangenschaft, aus der er erst 1947 entlassen wurde. In den letzten 18 Jahren seines Berufslebens war er bei Ford Saarlouis tätig.

Die Liebe zur Archäologie entdeckte Johannes Monter in seiner Jugend, als sein Vater beim Pflügen in Großhemmersdorf im Bereich einer früheren Steinzeitsiedlung einen Faustkeil entdeckte. Das Aufspüren und Sammeln von früheren Gegenständen aus der Steinzeit und den Epochen der Kelten, Römer und Franken, alten technischen Geräten, alter Handwerkskunst des vergangenen Jahrhunderts, aber auch des religiösen Lebens ließen ihn bis heute nicht ruhen. Monter wurde sozusagen ein „experimenteller Archäologe“ und zugleich ein „Restaurator“ mit fundamentalen Kenntnissen der Holz-, Metall- und Lederbearbeitung.

Hunderte verschiedene Funde, bereichert durch Ankäufe auf Flohmärkten und bei Privaten, hat Johannes Monter im Heimatmuseum Hemmersdorf und in seinem Wohnhaus ausgestellt. Sehr vieles davon musste von ihm in aufwändiger Arbeit restauriert werden. Einzigartig sind seine Sammlungen von Werkzeugen einheimischer Handwerker. Vieles konnte in Zusammenarbeit mit dem früheren Ihner Bürgermeister Jakob Jung gesichert werden. Allein fünf Hemmersdorfer Brunnen tragen die Handschrift des vielseitigen Heimatliebhabers.

Johannes Monter arbeitet zur Zeit an der Reparatur eines über 100 Jahre alten Schleifgerätes für Brillengläser, das der Saarwellinger Berthold Türk dem Heimatmuseum schenkte. Tatkräftig wurde er von seiner Frau Elsa, die er 1959 ehelichte und die Mutter von drei Kindern wurde, unterstützt. Ihr Tod im Jahre 2015 hat ihn schwer getroffen.

Johannes Monter hat dennoch noch viele Pläne für sein über das Saarland hinaus bekanntes Heimatmuseum. Vor allem aber wünscht er sich einen stärkeren Besuch saarländischer Schulen, um den Schülerinnen und Schülern Geschichte vor Ort zu vermitteln.

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