Kostenlos und ehrenamtlich Nach der Arbeit an die Nähmaschine

Saarlouis · Ein beispielhaftes Engagement: Drei Frauen aus dem Landkreis nähen in ihrer Freizeit ehrenamtlich Schutzmasken und geben diese kostenlos ab. Und der Einsatz des Näh-Trios zieht weitere Kreise.

 Marina Groß, Melanie Debong und Helen Lauer (von links) nähen ehrenamtlich und kostenlos Mundschutz. Peter Summa (links) und Marc Paul von der Saarlouiser Rettungswache sind von diesem Engagement begeistert.

Marina Groß, Melanie Debong und Helen Lauer (von links) nähen ehrenamtlich und kostenlos Mundschutz. Peter Summa (links) und Marc Paul von der Saarlouiser Rettungswache sind von diesem Engagement begeistert.

Foto: Ruppenthal

Die weltweite Corona-Pandemie hat für Engpässe bei der Versorgung mit Schutzmaterialien gesorgt. Das animierte drei Frauen aus dem Landkreis Saarlouis, Marina Groß, Melanie Debong und Helen Lauer, dazu, in ihrer Freizeit Mund-Nasen-Schutz (nicht nur) für das DRK in Saarlouis zu nähen – kostenlos und ehrenamtlich.

Am Wochenende überbrachten sie 60 dieser selbst gefertigten Schutzmasken der Rettungswache Saarlouis. Rettungswachsenleiter Peter Summa zeigte sich begeistert. „Ein tolles Engagement“, betonte auch Notfallsanitäter Marc Paul und bezeichnete den durchaus schmuck gestalteten Mund-Nasen-Schutz als gute Ergänzungsausstattung. Er verwies aber im gleichen Atemzug auch darauf, dass der DRK-Rettungsdienst aktuell noch gut mit hochwertigen Schutzmaterialien ausgestattet sei. Die handgefertigten Schutzmasken stellten jedoch eine gute Ergänzung für den Alltag dar, weil sie vor allem das Gegenüber des Benutzers vor Speicheltröpfchen schütze.

Tagsüber sind die Sozialarbeiterin Melanie Debong aus Ensdorf sowie die Erzieherinnen Marina Groß aus Saarlouis und Helen Lauer aus Körprich in der Notbetreuung eines Kindergartens im Einsatz. In ihrer Freizeit nähen sie fleißig die Schutzmasken.

Anfangs nutzten die drei Frauen dazu eigene Stoffvorräte, inzwischen können sie auf zahlreiche Stoffspenden zurückgreifen. So kamen diverse modische Schutzmasken zustande, die alle, bei aller Unterschiedlichkeit des Musters, eines gemein haben: Sie bestehen aus bei 95 Grad waschbarer Baumwolle.

Für die Masken werden neben dem Stoff auch Nähgarn, Fünf-Millimeter-Elastikband und Silberdraht benötigt. Für Spenden-Angebote haben die Ehrenamtlerinnen eigens eine E-Mail-Adresse (mundschutzspenden@web.de) geschaffen. Allerdings kann aus Zeitgründen verständlicherweise nicht jede E-Mail beantwortet und jedes Angebot genutzt werden.

 Inzwischen ist das Näh-Trio nicht mehr allein, sondern kann auch auf die Unterstützung von Kolleginnen und Müttern von Kindergartenkindern, immerhin gut ein Dutzend engagierter Frauen, bauen, die sich sporadisch in den Dienst der guten Sache stellen – ebenfalls ehrenamtlich und unentgeltlich.

 Der Kontakt zum DRK und zur Rettungswache in Saarlouis ergab sich dabei fast von alleine. Zum einen engagiert sich der Schwiegervater einer der Frauen beim Roten Kreuz, zum andern durften die Kindergartenkinder der Drei schon öfter die Rettungswache in Saarlouis besuchen.

 Melanie Debong lernte das Nähen übrigens von ihrer Oma, Marina Groß brachte sich die notwendigen Kenntnisse und Fertigkeiten als Autodidaktin selbst bei. Beide zusammen vermittelten Helen Lauer erst in der vergangenen Woche binnen kürzester Zeit die notwendigen praktischen Fertigkeiten.

Es soll noch weitergehen: Die ersten 60 Mundschutzexemplare wurden der Rettungswache Saarlouis übergeben, nachdem man zuvor bereits 40 verschenkt hatte. Die nächsten Hundert sollen im Laufe dieser Woche folgen. Dabei verstehen sich die drei Hobbynäherinnen als Stellvertreterinnen für die vielen Frauen im Kreis und im Land, die sich mit ihrem Näh-Fertigkeiten im Gegensatz zu etlichen Firmen und Industriebetrieben kostenlos und ehrenamtlich in den Dienst der Gemeinschaft stellen.

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