Basketball Easterling ist sofort wieder der Chef

Saarlouis · Rückkehrer führt die Saarlouis Sunkings vor 300 Zuschauern zum Auftaktsieg in der Regionalliga. 98:95 gegen Hockenheim.

 Er ist wieder da: Ricky Easterling (rechts) lief nach kurzer Eingewöhnungsphase zu Hochform auf und machte 40 der 98 Saarlouiser Punkte. 

Er ist wieder da: Ricky Easterling (rechts) lief nach kurzer Eingewöhnungsphase zu Hochform auf und machte 40 der 98 Saarlouiser Punkte. 

Foto: Ruppenthal

Die ersten Minuten nach der Rückkehr laufen noch bescheiden, doch am Ende ist es so, als ob er nie weg gewesen wäre: Mit einer 40-Punkte-Gala meldete sich Ricky Easterling am Sonntag beim Saisonstart der Saarlouis Sunkings zurück. Vor einem Jahr hatte er den Basketball-Regionalligisten nach dem Abstieg aus der Pro B verlassen, um bei der BG Karlsruhe weiter in der dritthöchsten deutschen Klasse zu spielen. Gegen die BG Eisbären, den Nachfolgeverein seines Ex-Clubs, dem die Lizenz für die Pro B zuletzt verweigert worden war, war der verlorene Sohn auf Anhieb wieder der Anführer im Saarlouiser Dress – und mit seinen Punkten maßgeblich am Sieg beteiligt. Mit 98:95 (38:47) gewannen die „Sonnenkönige“ über Hockenheim und legten somit einen erfolgreichen Start hin.

„Ricky wurde vom Publikum sehr warm empfangen – und hat das dann auf dem Feld zurückgegeben“, sagte Sunkings-Trainer Dennis Mouget nach dem Auftakterfolg vor rund 300 Zuschauern.

Dabei begann das erste Viertel für Easterling, der vor seinem Wechsel neun Jahre lang unangefochtener Kopf der Saarlouiser Basketballer war, mehr schlecht als recht: Ihm unterliefen gleich zwei Ballverluste, auch die ersten Würfe auf den Korb saßen nicht. Dank der Neuzugänge Jack Tisdale und Center Ivan Skrobo, die im ersten Abschnitt jeweils acht Punkte markierten, nahm Saarlouis ein 22:20 mit ins zweite Viertel. Dort legten die Gäste früh einen 8:0-Lauf aufs Parkett und setzten sich trotz eines immer besser werdenden Easterling zur Pause auf 47:38 ab.

Im dritten Viertel aber nahm der 33-jährige US-Amerikaner das Heft des Handelns in die Hand: Die Hälfte seiner 40 Punkte gelangen Easterling während der Aufholjagd im dritten Abschnitt, an dessen Ende er seinem Team mit zwei Dreiern als Krönung eine 72:68-Führung bescherte. In die letzten zehn Minuten startete Hockenheim zwar mit einem 8:0-Lauf, doch dort konnten sich die Sunkings auf ihren neuen 2,04-Meter-Hünen unterm Korb verlassen: Skrobo machte elf seiner 25 Punkte im Schlussviertel, das zudem kämpferisch und mental starke Saarlouiser hervorbrachte: Florian Kirsch, der mit acht Vorlagen und fünf Balleroberungen glänzte, traf einen wichtigen Dreier zum 86:85. Danach versenkten die Sunkings acht von acht Versuchen von der Freiwurflinie, die letzten durch Tisdale zum 98:95-Endstand.

„Ich bin glücklich mit dem Ergebnis, aber nicht zufrieden. Es hat sich bewahrheitet, dass wir noch nicht so weit sind, wie ich es gerne hätte“, sagte Sunkings-Trainer Mouget, der aber die Endphase lobend hervorhob: „In den letzten Minuten haben wir die Partie mit einer kämpferisch starken Leistung gedreht. Es war ein knappes Ding, aber wir haben trotz der permanenten Dolchstöße des Gegners Nervenstärke bewiesen.“

Und Easterling? „Ricky hat das Ruder übernommen, als es nötig war“, sagte Mouget, der auch die anderen Neuen mit Lob bedachte. Der Schwede Samme Njie Unger traf zwar nicht, griff sich aber acht Rebounds. „Es war wichtig, dass wir gleich die ersten zwei Punkte geholt haben“, ergänzte der Trainer, dessen Team am Samstag um 19.30 Uhr beim MTV Stuttgart (76:84 beim 1. FC Kaiserslautern) das erste Gastspiel bestreitet.

Die Punkte der Saarlouis Sunkings: Ricky Easterling 40, Jack Tisdale 26, Ivan Skrobo 25, Florian Kirsch 5, Alan Bedirhanoglu 2.

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