Kolumne Doppelter Rand ist nicht breiter Rand

Rund 120 000 Euro geben deutsche Eltern im Durchschnitt für ein Kind aus, bis es volljährig ist. Zu Schuljahresbeginn ziehen die Kinder ziehen endlich wieder aus dem Haus - aber nicht ohne jeden Morgen ihre Patschehändchen weit aufzuhalten: „Du musst mir noch Geld geben!“ Schon wieder? Wofür denn heute? Kopiergeld für Erdkunde, für Geschichte, neues Geodreieck, Hausaufgabenbuch, Projektgeld...

Kolumne: Doppelter Rand ist nicht breiter Rand
Foto: SZ/Robby Lorenz

Ihre Sätze beginnen grundsätzlich mit: „Und dann brauche ich noch...“ einen wasserlöslichen Folienstift, Kleber, Patronen, Schnellhefter in 47 Farbtönen, Karteikarten, einen nicht wasserlöslichen Folienstift, Buchhüllen, Hefthüllen, Turnschuhe für drinnen, Turnschuhe für draußen, Textmarker, 23 verschiedene Hefte. Moment...haben wir nicht in den Ferien ein mittleres Schreibwarenlager angelegt, Berge an Blöcken, Stiften, Heften zum Sonderpreis? Schon. Aber für Mathe braucht die Klasse jetzt karierte Hefte mit doppeltem Rand. Und für Französisch die mit dem breiten.  Und die gekauften? „Dürfen wir nicht nehmen!“

Bildung ist wichtig, irgendwann zahlt das Kind ja auch dein Altenheim. Doch bald ertönt er wieder, der Satz, der alle Träume platzen lässt: „Ähm, Mama...wir haben Mathe zurück!“

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