„Zweiter ist auch ein guter Platz!“

Immer dabei, wenn ihre Schwester Meltem, 24, zum RTL-Wettbewerb „Deutschland sucht den Superstar“ nach Köln fuhr, auch am Samstag beim Finale: Merve Acikgöz, 18. Im Interview mit SZ-Redakteur Johannes Werres erzählte sie gestern anschaulich, wie sie das Finale erlebt hat.

 Merve (rechts) hat ihre Schwester Meltem zu den Shows von RTL immer begleitet. Sie findet den Erfolg ihrer Schwester einfach klasse. Foto: Stadt/Heike Theobald

Merve (rechts) hat ihre Schwester Meltem zu den Shows von RTL immer begleitet. Sie findet den Erfolg ihrer Schwester einfach klasse. Foto: Stadt/Heike Theobald

Foto: Stadt/Heike Theobald

Merve, Ihr seid mit dem Bus ins RTL-Studio nach Köln zum Finale von "Deutschland sucht den Superstar" gefahren. Wie ging das los?

MerveAcikgöz: Wir waren die Ersten, weder die Daniels noch die Anetas waren da. Alle haben uns gefilmt mit unseren Plakaten. Da kamen auch schon die Meltem-Fans zu uns gelaufen. Wir haben dann unsere Tickets fürs Studio geholt - und es war wieder eine besondere Freude für uns, dass wir die besten Plätze hatten, die man bekommen konnte. Meltem hat uns dann gleich gesehen und uns Luftküsse geschickt. Und jeder hat dann natürlich noch mal gejubelt.

Spannung pur für euch. Wann waren eure Nerven so richtig gespannt?

Merve: Bei der ersten Entscheidung. Da waren unsere Nerven am Ende. Jeder war am zittern. Die erste Entscheidung fiel zwischen Merve, Daniel und Aneta. Merve und Aneta blieben übrig. Wir waren alle am Beten. Bei mir sind halt automatisch schon die Tränen runtergeflossen. Ich konnte nichts dagegen tun. Das war nicht vor Aufregung, sondern einfach die Nerven. Das ist sauschlimm, da zu sitzen - noch zehn Sekunden, und dann ist Meltem vielleicht raus. Als es hieß: Meltem ist weiter - da sind mir die Freudentränen geflossen. Aber bei der zweiten Entscheidung, also beim Finale zwischen den Beiden, haben wir nicht mehr so gezittert.

Im Finale stimmten die Zuschauer dann doch für Aneta als Siegerin. War Meltem sehr enttäuscht?

Merve: Meltem hat am Ende gar nicht geweint, soweit ich weiß. Sie ist zu uns gekommen und hat gesagt: Papa, nicht traurig sein! Zweiter ist auch ein guter Platz. Zweiter von 35 000 Bewerbern! Wir wussten ja von Anfang an, dass sie singen kann. Aber dass sie es bis ins Finale schafft, hätten wir am Anfang nicht gedacht.

Also gar nicht so niedergeschlagen?

Merve: Nein, Sie wollte unbedingt ihren Finalsong singen, das war ihr Wunsch, und das hat sie ja auch geschafft. In den ganzen vergangenen Tagen hat sie gesagt, Papa. Mama, ich will unbedingt meinen Siegersong singen, mehr will ich gar nicht. Das ist mein größter Wunsch. Auch wenn sie nicht Erste werden sollte - aber sie wollte unbedingt ihr eigenes Lied auf der Bühne singen. Und das hat sie gemacht - und das hat sie auch glücklich gemacht. Und deswegen waren wir auch nicht so nervös vor der zweiten Abstimmung. Meltem hatte ja geschafft, was sie wollte.

Wie war's im Bus auf dem Rückweg?

Merve: Auf der Hinfahrt hatten wir eine CD laufen mit Liedern auf Türkisch und auf Englisch, und manche haben dazu getanzt. Auf dem Rückweg haben wir gar nicht darüber geredet, dass Meltem nicht Erste geworden war. Wir waren einfach froh, dass Meltem jetzt wieder nach Hause kommt.

Wie geht es weiter - für Sie?

Merve: Ich mache jetzt erstmal das Abi an der Sophie-Scholl-Schule in Dillingen. Ich wollte unbedingt für meine Schwester da sein in dieser Zeit. Ich bin sechs Mal mit nach Köln gefahren - in der Zeit konnte ich nicht lernen. Das war mein Stress. Aber ein bisschen konnte ich wenigstens im Bus lesen.

> : weiterer Bericht

Zum Thema:

Auf einen BlickDSDS ("Deutschland sucht den Superstar") ist ein Gesangs-Wettbewerb bei RTL. Am Samstag setzte sich mit 57,9 Prozent der Anrufer Aneta Sablik durch. In diesem Finale wurde Meltem Acikgöz, 24, aus Dillingen Zweite. Erstmals bei einem DSDS-Finale sangen die Kandidaten ein selbst komponiertes Lied. we

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