Wohin soll's gehen mit Dillingen?

Dillingen · Viel Arbeit steckt noch in dieser Stadt, machte der Abend bei IHK-regional am Dienstag deutlich. Um Chancen für Dillingen und die Frage „Quo vadis?“ ging es dabei vor rund 80 Zuhörern im Gästehaus der Hütte.

 Über die Zukunft der Hüttenstadt Dillingen diskutierten vor rund 80 Zuhörern (von links) der VHIH-Vorsitzende Bernd Alexander, Moderator Mathias Winters, IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch sowie Bürgermeister Franz-Josef Berg. Foto: Johannes Bodwing

Über die Zukunft der Hüttenstadt Dillingen diskutierten vor rund 80 Zuhörern (von links) der VHIH-Vorsitzende Bernd Alexander, Moderator Mathias Winters, IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch sowie Bürgermeister Franz-Josef Berg. Foto: Johannes Bodwing

Foto: Johannes Bodwing

Die Zukunft Dillingens hängt von drei wesentlichen Themenfeldern ab, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch am Dienstagabend im Gästehaus der Dillinger Hütte : Die Infrastruktur, arbeitsteilige Zusammenarbeit mit umliegenden Kommunen und vitale Ortskerne. Aber "wir schieben das zu lange vor uns her". Vor rund 80 Zuhörern umriss Giersch den Rahmen für Antworten auf die Frage "Quo vadis Dillingen ?". Über Chancen und Mängel Dillingens debattierten danach Giersch, Bürgermeister Franz-Josef Berg und der VHIH-Vorsitzende Bernd Alexander unter Moderation von SZ-Regionalleiter Mathias Winters.

Bis 2030 droht Dillingen ein Verlust von 4,5 bis 13 Prozent seiner Einwohner, sagte Giersch. Insgesamt sei die Stadt aber recht gut aufgestellt, diese Herausforderung anzunehmen. Es gebe eine wirtschaftsfreundliche Verwaltung, ein etabliertes Kultur- und Sportkonzept sowie Flächen für Industrie und Gewerbe. Jedoch seien "die Einzelhandelsflächen relativ weiträumig verteilt". Negativ fielen auch uneinheitliche Öffnungszeiten ins Gewicht. Ein eigenständiges Profil der Stadt könne viele zum Mitmachen bewegen.

Was tut sich für die Zukunft? Inzwischen sei der Rückbau vorhandener Strukturen ein wichtiges Gestaltungselement, sagte Berg, etwa im Bereich Lokschuppen und beim Abriss zweier Häuser in der Stummstraße. Altersgerechtes Wohnen brachte Alexander ins Spiel. Ein Thema, "das uns noch Jahre beschäftigen wird".

Ob Dillingen stärker sparen müsse, wollte Mathias Winters wissen. Vielleicht sogar Bäder schließen? "Der Bürgermeister will keines der Bäder schließen", sagte Berg. "So weit ich weiß, auch der Rat nicht." Laut eines Gutachtens stehe Dillingen mit Frei- und Hallenbad ganz gut da. Trotzdem müsse auch über Erhöhungen von Eintrittsgeldern und Hallenmieten nachgedacht werden. "Wo muss die Stadt denn noch mehr Geld ausgeben?", wandte sich Winters an Alexander. Der wünschte, dass "das Geld mehr oder weniger in der Innenstadt hängen bleiben muss". Aber auch um Baustellen wie die Sanierung Stummstraße schneller abzuwickeln. "Jede Woche, die das früher fertig wird, verlieren die Geschäfte weniger Geld." "Es tut mir leid", sagte ein Dillingerin, aber gehe sie durch die Stadt einkaufen und bummeln "bin ich ziemlich schnell durch". Ob da Rückbau die richtige Lösung sei? Oder sollten nicht eher kleine nette Geschäfte entstehen? Der Rückbau sei auch notwendig, meinte Berg, um geschäftsnahen Parkraum zu schaffen. Wie Giersch und Alexander warb er für Optimismus: "Da entwickelt sich was."

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