Willkommensfeier im Rathaus

Dillingen · Für 51 Flüchtlinge aus Syrien und Eritrea ist Dillingen in diesem Jahr zur neuen Heimat geworden. Damit die Integration vor Ort gelingt, setzt die Stadtverwaltung auf einen intensiven Austausch. Bei einer Willkommensfeier im Dillinger Rathaus hörte sich Bürgermeister Franz-Josef Berg an, wo der Schuh drückt und stellte Florian Nilius als neuen Ansprechpartner vor.

 Gebremedin (ehemaliger Flüchtling aus Eritrea), Florian Nilius, Bürgermeister Franz-Josef Berg und Baker Nashat (ehemaliger syrischer Flüchtling, v. l. ) bei der Willkommensfeier. Foto: Kühn

Gebremedin (ehemaliger Flüchtling aus Eritrea), Florian Nilius, Bürgermeister Franz-Josef Berg und Baker Nashat (ehemaliger syrischer Flüchtling, v. l. ) bei der Willkommensfeier. Foto: Kühn

Foto: Kühn

In diesem Jahr wurden der Stadt Dillingen nach dem saarländischen Verteilungsschlüssel insgesamt 51 Flüchtlinge aus Syrien und dem afrikanischen Eritrea zugeteilt. Dass sie alle in der Hüttenstadt herzlich willkommen sind, bewies die Stadtverwaltung jetzt auf einem Willkommensfest im Dillinger Rathaus. Viele Neuankömmlinge waren der Einladung von Bürgermeister Franz-Josef Berg gefolgt, um beim gemütlichen Zusammensein Informationen auszutauschen und aufgekommene Fragen zu klären.

Um eventuelle Probleme erst gar nicht entstehen zu lassen, hat die Stadt zusätzlich einen Sozialpädagogen aus der Jugendhilfe als Ansprechpartner für die neuen Mitbürger abbestellt. Denn die Integration in Dillingen solle nach besten Voraussetzungen gelingen, "das hat für uns oberste Priorität", sagte Berg. Seit zwei Wochen ist Florian Nilius jetzt in seinem neuen Amt tätig. Die gemeinsame Feier nahm er zum Anlass, sich vorzustellen und seine Kontaktdaten in deutscher und englischer Sprache weiter zu reichen. Unterstützt wird der Sozialpädagoge vor Ort von Caritas-Mitarbeitern, vom DRK und ehrenamtlichen Dolmetschern. Gemeinsam kümmern sie sich darum, dass sich die Menschen in Dillingen zuhause fühlen und in die Gesellschaft integrieren können. Viele von ihnen haben eine beschwerliche und lange Reise hinter sich, berichtet ein syrischer Flüchtling. Sie alle sind vor Krieg, Hunger und Not nach Deutschland geflohen und "sehr dankbar, dass sie hier willkommen sind und in Sicherheit sein können". Untergebracht werden die "politischen Flüchtlinge " in Wohngemeinschaften. "Das ist für uns relativ unkompliziert, denn die Gebäude sind bereits im Besitz der Stadt", berichtet Sozialamtsleiter Rainer Darimont. Ämterübergreifend habe die Stadtverwaltung ein Team zusammengestellt, das sich federführend um Unterbringung, Verpflegung und Betreuung kümmert.

Nach frühestens sechs Wochen könne ihnen dann ein Aufenthaltstitel genehmigt werden, erklärt Darimont. Zum Teil dauere das aber auch bis zu vier Monaten, insbesondere bei den Flüchtlingen aus Eritrea , sagte Marina Mokin, Mitarbeiterin der Caritas in Dillingen . Erst dann bestehe auch die Möglichkeit, die dringend notwendigen Deutsch-Kurse zu besuchen. "Das ist wirklich ein Problem", stellte der Bürgermeister fest. Die Idee: Mit einem ehrenamtlichen Unterricht soll die problematische Sprachhürde jetzt frühzeitig angegangen werden. Denn dass sich der Einsatz um gelungene Integration lohne, "dafür ist Baker Nashat, der heute für uns ins Arabische übersetzt, das beste Beispiel", sagte Berg auf der Feier. Nashat war vor sechs Jahren aus Syrien nach Dillingen gekommen. Heute spricht er fließend Deutsch und studiert BWL an einer der saarländischen Hochschulen.

Wer ehrenamtlich Sprachunterricht geben möchte, kann sich melden beim Bürgermeister der Stadt Dillingen , Franz-Josef Berg, Telefon (0 68 31) 70 92 10.

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