Werktag-Motive: Momente echter Arbeit

Dillingen. Wie malt man, ohne den falschen Gesten und Inszenierungen von Dingen und Menschen aufzusitzen? Die Malerin Andrea Neumann weiß um diese Gefahr, die darin besteht, in den Motiven, aber auch im Malstil der Effekthascherei zu erliegen. "Es geht um den Moment, in dem es echt ist", erklärt die Malerin Andrea Neumann

Dillingen. Wie malt man, ohne den falschen Gesten und Inszenierungen von Dingen und Menschen aufzusitzen? Die Malerin Andrea Neumann weiß um diese Gefahr, die darin besteht, in den Motiven, aber auch im Malstil der Effekthascherei zu erliegen. "Es geht um den Moment, in dem es echt ist", erklärt die Malerin Andrea Neumann. Er kommt nicht von selbst und ist nicht einem nebulösen Verständnis von Inspiration geschuldet. Er muss jeweils erarbeitet werden. Andrea Neumann ging daher an Orte, die ihr diese Situationen boten. Sie ging in Werkshalle und an Baustellen. Dort, wo Menschen arbeiten, ganz ihrer Tätigkeit ergeben sind. "Alle hier gezeigten Arbeiten beziehen sich auf Arbeit, woraus sich der Titel der Ausstellung "Werktag" erklärt", sagt Andrea Neumann. Dabei geht es vordergründig weder darum, Berufe darzustellen, noch Helden der Arbeit zu küren. Die an der Hochschule der Bildenden Künste Saar ausgebildete Malerin bleibt bei sich und den hierbei sich ergebenden malerischen Fragen. Also das Verhältnis der Figuren und die formale Spannung im Bild. Dazu hat sie Dutzende von Fotos gemacht, die ihr als Notizen oder Skizzen dienen, wenn sie mit der Arbeit an einem Bild beginnt, sagt sie. Sie sind nicht Vorlage, sondern Anregung, Fingerzeig für daraus zu entwickelnden Aufbau des Bildes. Dass sie dabei gerade die Arbeitswelt im Blick hat, liegt zum einen Vielfalt der Handlungen. Vor allem aber sind es die sich ihr hier offenbarenden Momente der Selbstvergessenheit, sagt sie. Dann, wenn Menschen ganz auf ihre Tätigkeit konzentriert sind und jenseits aufgesetzter Gesten oder der Inszenierung ihrer selbst etwas tun, erklärt sie. Diesen oft nur für Momente aufscheinenden Zustand sucht sie und hält ihn in ihren Bildern fest. Er verpflichtet auch sie als Malerin dazu, sich in ihrer eigenen Arbeit von jeglicher Formelhaftigkeit und modischen Floskeln zu befreien. Echt und eigenständig zu sein in seiner Arbeit, das gilt für Motiv und Malerin. Werktätig eben.Eröffnung am Sonntag, 22. November, um elf Uhr. Ausstellung bis zum 13. Dezember. Öffnungszeiten von Donnerstag bis Sonntag von 16 bis 19 Uhr. Sonntag von 14 bis 17 Uhr.

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