Wenn das "grüne Gewissen" sich meldet

Dillingen. Umweltschutz kennt keine Grenzen - auch keine Kreisgrenzen. Die Projektgruppe "Grünes Gewissen" des Albert-Schweitzer-Gymnasiums in Dillingen hat für Beckingen (Kreis Merzig-Wadern) ein Konzept zur "grünen" Energieversorgung entwickelt

Dillingen. Umweltschutz kennt keine Grenzen - auch keine Kreisgrenzen. Die Projektgruppe "Grünes Gewissen" des Albert-Schweitzer-Gymnasiums in Dillingen hat für Beckingen (Kreis Merzig-Wadern) ein Konzept zur "grünen" Energieversorgung entwickelt. Dafür werden die sechs jungen Leute und ihre Lehrerin Alexandra Riotte jetzt vom Kreis Saarlouis ausgezeichnet: mit 400 Euro aus dem Topf des diesjährigen Kreisumweltpreises. Larissa Hilt, Nicole Mautes, Kathrin Huckert, Carmen Altmeyer, Markus Mock und Tobias Klein (er fehlte beim Gespräch mit der SZ) haben von Januar bis Mai an dem Projekt gearbeitet. Sie stellten fest, dass es gute, vernetzte Hilfen gibt, wenn erst einmal mit dem Umwelt- und Klimaschutz und der Suche nach Alternativen Energien begonnen wird. In manchen Rathäusern des Kreises Saarlouis habe es jedoch geheißen: "Für solche Sachen haben wir eigene Leute." Die Schülergruppe investierte manchen Nachmittag und viele, viele Stunden, um ein fundiertes Konzept zu erstellen, das eine Verbesserung der Klimabilanz zum Ziel hat. Schüler besichtigen FirmenSie besichtigte unter anderem auf der Wahlener Platte die Biogasanlage eines Bauernhofes und die Windkraftanlagen, ferner die Industrieanlagen eines großen Schraubenherstellers in Beckingen. "Die haben uns das Werk gezeigt und erläutert, was für unser Thema interessant war", berichtet Carmen Altmeyer. Markus Mock ergänzt: "Wir haben gesehen, was gemacht wird und erkannt, was noch verbessert werden kann." Larissa Hilt: "Daraus haben wir unsere Vision gemacht." Der Beckinger Bürgermeister Erhard Seger sei sehr aufgeschlossen. "Er hat gesagt, auf der Deutschherrenhalle solle eine Solaranlage gebaut werden", erzählt Nicole Mautes. Auch ein Biogaskraftwerk sei im Gespräch. "Wir haben überlegt, wo wird die Energie gebraucht und wo liegen die Einsparpotenziale", erklärt die Lehrerin Riotte. Der Schwerpunkt lag dabei auf öffentlichen Gebäuden. Wie Beckingen könnten sich auch andere Gemeinden in Richtung Autarkie in der Energieversorgung bewegen und sich dazu an dem als Powerpoint-Präsentation ausgearbeiteten Konzept des Schulprojektes orientieren. Eisbären und UmweltschutzDieses wurde mit Erfolg in einer öffentlichen Veranstaltung vorgestellt und mit Vertretern der Firmen und der Gemeinde Beckingen diskutiert. Zusätzlich wurden Schüler der eigenen Schule befragt. "Die Fünftklässler denken beim Umweltschutz zuerst an die armen Eisbären", hat Carmen Altmeyer erfahren. Mit zunehmendem Alter seien die Schüler jedoch ganz gut darüber informiert, was der Umwelt gut tut oder schadet. "Das Bewusstsein ist schon da. Sich selber daran zu halten, ist was anderes", findet Kathrin Huckert. Unterdessen ist das Projekt "Grünes Gewissen" abgeschlossen. Lehrerin Riotte kündigt an: "Jetzt wollen wir gucken, was an der Schule gemacht werden kann, und neue Leute dazu gewinnen."

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