Serie „Vor Jahr und Tag“ Serie Vor Jahr und Tag Weniger private Sicherheitsdienste im Einsatz

KREIS SAARLOUIS · Einige Kommunen im Landkreis haben dafür die eigenen Kräfte verstärkt.

 So berichtete die SZ vor rund einem Jahr zu dem Thema.

So berichtete die SZ vor rund einem Jahr zu dem Thema.

Foto: SZ

Vor Jahresfrist gab es angesichts reduzierter Polizeipräsenz in Kommunen des Landkreises eine Diskussion um den stärkeren Einsatz privater Sicherheitsdienste. Nun ist eher eine Tendenz erkennbar, wieder mehr auf eigenes Personal bei den Ortspolizeibehörden zu setzen.

Allen voran die Kreisstadt Saarlouis, die zuvor sechs Jahre lang private Dienstleister beauftragt hatte. Noch 2019 mussten dafür 160 000 Euro aus dem städtischen Haushalt bezahlt werden. Im Sommer kamen noch 5000 Euro monatlich von den Wirtschaftsbetrieben für den Einsatz im „Sonnenbad“ Steinrausch dazu. Inzwischen wird die Aufgabe durch die neu gegründete Stadtpolizei wahrgenommen (die SZ berichtete), teilt der Leiter des Amtes für Recht und Ordnung, Sebastian Broßette mit.

Und im Gegensatz zum Vorjahr, als fast täglich ein privater Sicherheitsdienst im Saarlouiser Freibad im Einsatz war, bestand dafür 2020 „aufgrund der begrenzten Besucherzahlen und des Online-Ticket-Systems“ kein Bedarf, ergänzt Stadtsprecherin Petra Molitor.

Nicht nur durch das ohnehin geschlossene Freibad, generell habe sich „wegen der Corona-Pandemie und den daraus resultierenden Nicht-Veranstaltungen die Situation erheblich entschärft“, berichtet Wallerfangens Bürgermeister Horst Trenz. Daher habe es bisher keinen Grund gegeben, neben der Ortspolizeibehörde private Sicherheitsdienste zu beauftragen. Auch in Bous und Schmelz wurden keine Privaten beauftragt.

Dafür wurde in Schmelz die Ortspolizeibehörde (OPD) „angesichts Corona sehr aufgestockt“, teilt Sabine Altmeyer von der Stabsstelle der Gemeinde mit. Statt einer uniformierten Arbeitskraft seien es nun „drei voll beschäftigte Mitarbeiter sowie zwei Mitarbeiter auf 450-Euro-Basis“ bei der OPD. Neben den Corona-bedingten Aufträgen sind diese hauptsächlich zur Überwachung des ruhenden und fließenden Verkehrs eingesetzt. Die Kontrolle der Wertstoffcontainerplätze, die 2019 noch sporadisch einem Sicherheitsdienst übertragen wurde, obliege nun ebenfalls den OPD-Kräften, die mit ihrer Präsenz „generell zur Verbesserung der Sicherheit in der Gemeinde beitragen“. Auch im Heidebad sei kein Einsatz eines Sicherheitsdienstes erforderlich gewesen, da „in diesen heißen Tagen die Besucher sehr diszipliniert waren.“

Im Überherrner Freibad „kommen wir meistens mit unserem Beckenpersonal sehr gut aus“, teilt der Sprecher der Gemeinde, Max Karbach mit. Lediglich in Ausnahmesituationen sei ein privater Sicherheitsdienst notwendig. Ein solcher sei derzeit nur zur Gebäudesicherung der Sendeanlage Berus engagiert.

„Nach wie vor ist der Einsatz des Sicherheitsdienstes fest eingeplant“, erklärt dagegen Holger Tabellion, Leiter des Ordnungsamtes Wadgassen. Nur so sei vor allem in den Sommermonaten eine verstärkte Präsenz an den öffentlichen Anlagen auch nachts möglich.

„Der Einsatz privater Sicherheitsdienste in Saarwellingen läuft so ab wie in den vergangenen Jahren“ berichtet auch Norbert Hoffmann vom dortigen Ordnungsamt. Der Streifendienst erfolge grundsätzlich an zwei Tagen in der Woche, vor allem abends und nachts. Die Kosten betragen weiterhin „maximal 18.000 Euro“, erklärt Hoffmann, der den Einsatz eines privaten Sicherheitsdienstes weiterhin als notwendig betrachtet.

In Ensdorf wird „seit 2013 anlassbezogen“ ein privater Sicherheitsdienst beauftragt, erklärt die Leiterin des Fachbereiches Zentrale Dienste, Bärbel Schmitt. Aktuelle Anlässe sind sowohl nächtliche Ruhestörungen im Park wie der Ausgangsbereich im Freibad. Dieser sei durch die Umsetzung des Corona-Hygienekonzeptes frei zugänglich und müsse also überwacht werden.

Auch in Dillingen wird der Sicherheitsdienst weiterhin an vier Tagen in den Abend- und Nacht-Stunden beschäftigt, „die Kosten sind gleich geblieben“, teilt Sprecherin Gertrud Schmidt mit. Die Kosten hatte die Stadt im Vorjahr mit 3000 Euro monatlich für 140 Stunden beziffert. DieAuflagen zu Beginn der Corona-Pandemie hätten zusätzliche Aufträge etwa zur Überwachung von Kontaktbeschränkungen oder Öffnungszeiten der Gastronomie ausgelöst. Aktuell würden zudem die Abstandsregeln im Schwimmbad überwacht. In Dillingen ist man mit der Arbeit des privaten Sicherheitsdiensts weiterhin zufrieden: „Er arbeitet zuverlässig und professionell und wird in der Bevölkerung gerne gesehen“, heißt es aus dem Rathaus.

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