Weniger Mauern, mehr Brücken bauen

Dillingen · Zum zwölften Mal hat der Europadenkmal-Verein Berus seine Europamedaille verliehen. Diese Auszeichnung für völkerverbindendes Engagement erhielt am Freitag in der Dillinger Stadthalle der Unternehmer Edgar Burger.

 Ausgezeichnet mit der Europamedaille des Europadenkmal-Vereins Berus wurde Edgar Burger (2.v.l.) von Kurt Schoenen (links). Mit dabei: Klaus Töpfer (3 v.l.) und Bürgermeister Franz-Josef Berg. Foto: Bodwing

Ausgezeichnet mit der Europamedaille des Europadenkmal-Vereins Berus wurde Edgar Burger (2.v.l.) von Kurt Schoenen (links). Mit dabei: Klaus Töpfer (3 v.l.) und Bürgermeister Franz-Josef Berg. Foto: Bodwing

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Ein Brückenbauer sei Edgar Burger, sagte Bürgermeister Franz-Josef Berg am Freitagabend im Festsaal der Dillinger Stadthalle. Ein Netzwerker, Strippenzieher, Unternehmer und überzeugter Europäer. Für sein europäisches Wirken erhielt Burger nun die Europamedaille des Europadenkmal-Vereins Berus. Er ist der Zwölfte, der mit dieser Auszeichnung geehrt wurde, sagte der Präsident des Vereins, Kurt Schoenen. Hintergrund der Medaille ist das Denkmal für die großen Europäer in Berus. Edgar Burger war Gründungsmitglied des Vereins und auch 1966 dabei, als Bundeskanzler Konrad Adenauer den Spatenstich durchführte. Dieses Denkmal symbolisiert Deutschland und Frankreich mit zwei aufragenden Betonelementen. Verbindende Eisenstäbe im oberen Teil stellen die europäischen Verknüpfungen dar. Die Laudatio auf Edgar Burger hielt der ehemalige Umweltminister Klaus Töpfer , ein langjähriger Freund des Geehrten. Nicht alles in Europa sei auf einem festen Gleis, so Töpfer. "Was ist noch zu tun?" Hierzu gehöre die Wiederentdeckung der Regionalität mit Traditionen und Sprachen. "Burger hat immer gewusst, welche seine Identität ist." Aber nicht als starres Verhaltensmuster, denn die "Flexibilität im Verstand, das macht ihn aus".

Daraus seien auch unternehmerische Konzepte entstanden, wie die Nutzung sogenannter Kraftwerksnebenprodukte. Aus Schwefeldioxid habe Burger Gips gemacht, der nicht mehr der Natur entnommen werden musste.

Burger sei auch in Polen tätig. Dort habe er eine Auszeichnung für seine Verdienste um die Kultur erhalten. Er sei also nicht nur ein Brückenbauer über die deutsch-französische Grenze hinweg, sondern auch nach Osten. "Edgar Burger hat Verantwortung übernommen", sagte Töpfer. Dies sei wichtig, denn "Europa braucht verantwortliche Bürger". Edgar Burger, 89, ist gebürtiger Fremersdorfer und lebt seit langem in Ensdorf. Er war Wehrmachtssoldat hinter der Ostfront und engagierte sich später für die Rückkehr des Saarlandes nach Deutschland. Bekannt ist Burger auch als mittelständischer Unternehmer.

"Der Mensch baut zu viele Mauern", sagte Edgar Burger, "und zu wenig Brücken ". Aus der deutsch-französischen Vergangenheit heraus "können wir sagen, was ist machbar". Das sei wichtig, denn Europa gehe aus seiner Sicht über Polen hinaus nach Osten.

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