Samstags Abstiegskampf, sonntags Aufstiegsrennen. So sahen zuletzt die Wochenenden von Stürmer Jan-Marc Reichert vom Fußball-Oberligisten FV Diefflen aus. Der 20-Jährige spielt nämlich momentan sowohl in Diefflens erster Mannschaft (Oberliga) als auch in der zweiten Mannschaft (Bezirksliga Saarlouis). Das Oberliga-Team der Rot-Weißen kämpft als Drittletzter um den Ligaverbleib, die Reserve als Tabellen-Dritter um den Aufstieg in die Landesliga.

"Wenn wir beide Ziele erreichen würden, wäre das richtig Klasse", sagt der Offensiv-Akteur. "Ich halte auch beides noch für realistisch. Verloren ist noch gar nichts, egal wo", erklärt der 20-Jährige. In der Bezirksliga liegt Diefflen II nur einen Punkt hinter Relegationsplatz zwei und fünf Zähler hinter Spitzenreiter SV Hülzweiler. "Ich will noch Meister werden", gibt sich Reichert kämpferisch. In der Oberliga ist die genaue Lage des FVD im Abstiegskampf schwer abzuschätzen, da die Anzahl der Absteiger von der Ausgangslage in den höheren Ligen abhängt.

Aber was ist eigentlich schöner? Titelkampf in der Bezirksliga oder Abstiegskampf drei Klassen höher? Da will sich der aus Piesbach stammende Stürmer nicht festlegen. "Es macht mir überall Spaß, mit den Jungs Fußball zu spielen. Ich versuche, mein Bestes zu geben, egal in welcher Liga."

In der Hinrunde kam Reichert ausschließlich in der zweiten Mannschaft zum Einsatz. Dort erzielte er bis zum Jahreswechsel zwölf Treffer, darunter Dreierpacks beim 6:0 gegen den SV Fraulautern und beim 11:0 gegen die SSV Saarlouis. Nach der Winterpause kamen noch fünf weitere Tore in der Bezirksliga hinzu. Mit diesen Treffern empfahl sich Reichert, der seit der D-Jugend in Diefflen spielt, für Einsätze in der Oberliga. Sechs Mal kam er dort seit der Winterpause zum Einsatz. Am vergangenen Sonntag erzielte der 20-Jährige, der im Sommer seine Ausbildung zum Fachinformatiker abschließt, sein erstes Tor. Beim 4:2-Erfolg des FVD beim 1. FC Saarbrücken II gelang ihm nach Doppelpass mit Arthur Mielczarek das 4:1. "Das war natürlich toll", erklärt Reichert. "Für mich als jungen Spieler ist es etwas Besonderes, in der Oberliga zu treffen. In der Oberliga bekommt man oft nur eine Chance. Wenn man die nicht wegmacht, dann hat man halt Pech gehabt."

Nach seinem ersten Oberliga-Tor hofft Reichert, auch morgen wieder in der "Ersten" eingesetzt zu werden. Dann empfängt Diefflen um 15.30 Uhr auf dem Babelsberg den FSV Salmrohr. Keine leichte Aufgabe für die abstiegsbedrohten Gastgeber. Denn Salmrohr kommt als Tabellensechster zum FVD. In der Rückrunden-Tabelle steht der FSV mit 25 Punkten sogar auf Platz eins.