Was Schönes fürs Auge

Aschbach. Eigentlich ging es nur um Fleischkäse und um rote Strapsen. Gut für den Magen, schön fürs Auge. Beim Theaterverein Theelperle in Aschbach aber waren die Zuschauer in einer gut gefüllten Mehrzweckhalle von Beginn an besonders gefordert

 Sichtlich Spaß hatten die Akteure. Foto: Theaterverein

Sichtlich Spaß hatten die Akteure. Foto: Theaterverein

Aschbach. Eigentlich ging es nur um Fleischkäse und um rote Strapsen. Gut für den Magen, schön fürs Auge. Beim Theaterverein Theelperle in Aschbach aber waren die Zuschauer in einer gut gefüllten Mehrzweckhalle von Beginn an besonders gefordert. Die zweigeteilte Bühne erinnerte beim traditionellen Theaterabend mit dem gleichnamigen Drei-Akter "Fleischkäs und rote Strapse" an die frühere Aufteilung in der katholischen Kirche; hier die Frauen, da die Männer. Hier (mit bürgerlichen Namen) Katja Dembinski, Liane Paul und Linda Scherer, die bei der Friseurin Iris Reckel klatschten und tratschten, sich über ihre Männer beschwerten und vom langweiligen Musikantenstadl am Samstagabend die Nase gestrichen voll hatten. Da Josef Bauer, Frank Mechenbier und Markus König, die bei Fleischkäs und Bier von den alten Zeiten träumten, während sie vom trostlosen Musikantenstadl ebenso die Nase gestrichen voll hatten. Gut, dass es Wolfgang Fink gibt. Er, der den leitenden Finanzbeamten Dr. Dr. Müller-Tiefensee gab, verpasste der Männerschar eine Frischkur, lud in die Blind-Date-Bar nach Trier zur Bardame Lisa König ein und machte dort die Nacht zum Tag. Ihr Motto: zurück in die Zeit der roten Strapsen.

Pech - oder Glück? - nur, dass die Strapse die eigentlichen Ehefrauen trugen. Aus Frust wird Lust, die Ehen erfinden sich neu - und Wolfgang Fink (auf der Bühne) in Iris Reckel seine Frau fürs Leben. Es ist der Moment, in dem Fink besonders im Rampenlicht steht. Er hat es verdient. "Was hatten wir mit ihm einen Spaß", sagt Monika Klein, die Spielleiterin der Theelperle. Fink ist das "jüngste" Mitglied im Theaterverein Aschbach, feierte seine Bühnenpremiere. Im Alter von 70. Er hatte sichtlich Spaß dabei. "Wir sind wie eine große Familie", sagt Klein, "und freuen uns immer über neue Gesichter. Umso schöner ist es dann, wenn es auch noch menschlich passt."

In der Tat war an der Reaktion des Publikums abzulesen, dass die Spielleiterin wieder ein glückliches Händchen für die Auswahl des Stücks und die Inszenierung hatte. Lebensnah, abwechslungsreich, kurzweilig und humorvoll - so wie man die Abende bei der Theelperle kennt. red

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