Was Europa uns bringt

Dillingen. Kandidaten der Europawahl, darunter die Mitglieder des Europaparlaments Doris Pack (CDU) und Jo Leinen (SPD) sowie die Kandidaten Roland König (FDP) und Ulrike Voltmer (Linke) standen am Mittwochabend den Bürgern Rede und Antwort. "Was bringt uns Europa?" war das Thema der Podiumsdiskussion in der Dillinger Stadthalle

Dillingen. Kandidaten der Europawahl, darunter die Mitglieder des Europaparlaments Doris Pack (CDU) und Jo Leinen (SPD) sowie die Kandidaten Roland König (FDP) und Ulrike Voltmer (Linke) standen am Mittwochabend den Bürgern Rede und Antwort. "Was bringt uns Europa?" war das Thema der Podiumsdiskussion in der Dillinger Stadthalle. Ziel der Aktion ist es, das Interesse der Bürger an Europa und der Europapolitik zu wecken, zudem soll aufgezeigt werden, welche positiven Perspektiven die Europäische Union bieten kann. Moderiert wurde die Podiumsdiskussion von Mathias Winters, Regionalleiter der Saarbrücker Zeitung. Heute ist es fast schon selbstverständlich, ohne Kontrolle über die Grenze ins Nachbarland zu reisen, dank des Schengener Abkommens, das 1985 zunächst von fünf europäischen Staaten unterzeichnet wurde. Heute beteiligen sich 25 Mitgliedsländer der Europäischen Union am Abkommen. "Wer an der Grenze wohnt, weiß bereits, was Europa bedeutet", sagte Roland König auf die Frage von Mathias Winters hin, was der Bürger von Europa habe. Wegfall der Grenzen und die einheitliche Währung, der Euro, sind die großen Beispiele, die die Europäische Union auf den Weg gebracht hat. "Europa ist die Zukunft der jungen Leute. Europa, das sind Freiheiten, die sich in Bildung und Arbeit ergeben", sagte Jo Leinen. Und zum Thema Bildung zählte Doris Pack gleich eine ganze Reihe von Möglichkeiten auf, die sich heute bieten, weil das Europa-Parlament dazu die Weichen gestellt hat. "Wir machen hier so viel", sagte sie und ging unter anderem auf das Comenius-Projekt ein, das Schüler von europäischen Schulen als Partner vereint, und das neu vorsieht, Schüler für ein Jahr an eine andere europäische Schule wechseln zu lassen. Erasmus (ein Programm zur Förderung interkulturellen Verständnisses an Hochschulen), Leonardo (ein Programm für die Zusammenarbeit in der beruflichen Aus- und Weiterbildung), das Programm "Lebenslanges Lernen" sind weitere Angebote. Ulrike Voltmer sieht die Angebote der EU allerdings als Programme für die Elite gemacht und weniger für sozial schwache Schüler. Leinen fordert junge Menschen auf, Mobilität zu zeigen und durch die Möglichkeiten, die sich ergeben, Erfahrungen im europäischen Ausland zu sammeln. Das Bildungsangebot ist vielfältig, aber wie sieht das Europa für Arbeitnehmer aus? Eine Frage, die aus dem Publikum kam. "Wenn wir wollen, dass auch die Arbeitnehmer mobil werden, brauchen wir in Europa ein gewisses Maß an Mindeststandards", sagte Leinen. Sozialversicherungen, Arbeitszeitenregelung, Arbeitslosenversicherung seien einige Bestandteile dieser einheitlichen Regelung. "Diese Standards sollen von allen, die darunter liegen, erreicht werden", sagte Pack. Eine Voraussetzung, im europäischen Ausland arbeiten zu können, ist die Sprache des Landes zu beherrschen. Hier sieht König das größte Handicap. Er sprach sich dafür aus, bereits im Kindergarten eine Fremdsprache anzubieten. Eine Einheitssprache für Europa einzuführen, wie es der Vorschlag eines Gastes war, lehnten alle Podiumsteilnehmer ab. "Wir werden keine Vereinigten Staaten von Europa", erklärte Pack. hth

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